Abschlussarbeit des Masterstudiengangs Tanzkomposition
Der Lago d’Averno ist in der Mythologie ein Eingang in die Unterwelt – und stand Namenspate für „Averno“ von Esther Murdock, den künstlerischen Abschluss ihres Studiums M.A. Tanzkomposition | Choreographie an der Folkwang Universität der Künste. In dem Stück geht es um menschliche Beziehungen und die Frage, wie diese in einer Welt voller Gewalt bestehen können.
In „Averno“ verschlägt es eine Gruppe in die Hölle als metaphorische Darstellung des individuellen und kollektiven Unterbewusstseins. Trotz der feindlichen Umgebung – oder gerade deshalb? ¬- bilden sich Kontakte und Relationen. So erleben die Tänzer*innen nicht nur die Außenwelt, sondern begegnen sich auch im Inneren selbst. „Tanz ist eine einzigartige Möglichkeit der Erzählung, da Aussagen intuitiv dargestellt werden können“, sagt Esther Murdock. „Dabei ist der kreative Dialog mit den Tänzer*innen enorm wichtig, sodass sich jeder in den Schaffensprozess einbringen kann.“
Esther Murdock
Esther Murdock ist Tänzerin und Choreographin aus Amsterdam. 2019 schloss sie ihr Studium an der Academie voor Theater en Dans mit dem Bachelor in zeitgenössischem Tanz ab. Anschließend arbeitete sie als freischaffende Tänzerin und Choreographin in Düsseldorf. 2021 nahm sie ihr Masterstudium an der Folkwang Universität der Künste auf, für das sie ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes erhielt.
In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit unserem individuellen Bedürfnis nach Zugehörigkeit und den damit verbundenen Schwierigkeiten. In ihren Choreographien geht sie den Fragen nach: Wie können wir uns mit anderen verbinden, wenn wir in einer dysfunktionalen Gesellschaft leben? Und wie beeinflusst die Zugehörigkeit zu einer Gruppe unsere Individualität? Sie lässt sich von der Reise inspirieren, die wir kollektiv und als Individuen unternehmen, um einen Sinn für uns selbst zu schaffen, während wir unsere Bedürfnisse und Wünsche mit den gesellschaftlichen Erwartungen und der Gewalt der Welt in Einklang bringen.