Folkwang Sommeroper „Wunderland“

Märchenhaftes Musiktheater für Kinder und Erwachsene von Anno Schreier nach Lewis Carroll

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Foto: Marie Laforge
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Wunderland
Mitte Juni 2019 hieß es am Campus Essen-Werden wieder: opera! Mit der Aufführung von „Wunderland“ brachten Studierende des Studiengangs Gesang | Musiktheater unter der Mitwirkung aller Folkwang Fachbereiche ein märchenhaftes Stück beliebter Kinderliteratur auf die Bühne des Pina Bausch Theaters. Der 16 Episoden umfassende Songzyklus für Sänger*innen und kleines Musikensemble stammt aus der Feder des deutschen Komponisten Anno Schreier (*1979). „Wunderland“ (UA 2013, Mainfranken Theater Würzburg) basiert auf den Büchern „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ des britischen Schriftstellers Lewis Carroll. Der deutsche Text für die Oper stammt von Alexander Jansen. Folkwang Studierende der Instrumentalmusik werden den Songzyklus mit Klarinette, Schlagzeug, Akkordeon und Kontrabass begleiten.  Für die Inszenierung an Folkwang zeichnete Susanne Frey (a. G.) verantwortlich. „In der Folkwang Oper erzählen wir die Geschichte als Märchen, haben allerdings einige unerwartete Wendungen und neue Elemente eingebaut“, sagt Susanne Frey. „Das Publikum kann sich auf viele Überraschungen freuen. So ist die Rolle der Heldin Alice beispielsweise mit vier Studierenden besetzt.“ So stehen in verschiedenen Abendbesetzungen Amelia Vásquez Rendon, Elisa Birkenheier, Franziska Fait, Kejti Karaj, Mirjana Burnaz, Antonia Busse (Studiengang Gesang | Musiktheater) und Valentina Restrop, Studentin des Bachelor Studiengangs Tanz, als Alice auf der Bühne. Die Musikalische Leitung von „Wunderland“ lag bei Lothar Welzel, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Folkwang Universität der Künste. Im Rahmen des Opernprojektes, haben die beteiligten Studierenden ein Interview mit der Regisseurin Susanne Frey geführt:

Nachgefragt... bei der Regisseurin Susanne Frey:

1. Die Rolle der Alice wird in deiner Inszenierung durch 3 Sängerinnen und eine Tänzerin verkörpert. Wie bist du auf diese Idee gekommen? Ausgangspunkt für meine Idee, Alice in mehrere Figuren aufzuspalten war die Szene, in der Alice mit ihrer eigenen Identität konfrontiert ist und sich fragt: „Wer bin ich eigentlich?“. Als ich diesen Gedanken weiterverfolgte, stellte ich fest, dass sich darüber bestimmte Entwicklungsstadien der Figur und verschiedene Seiten von Alice Persönlichkeit sichtbar machen ließen. So stehen etwa der Tänzerin ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung die Innenwelt von Alice darzustellen. 2. Was macht für dich das Wunderland aus? Wie machst du es auf der Bühne greifbar? Das Wunderland ist nicht die reale Außenwelt, es ist eine Welt im Inneren von Alice, ihre subjektive, kindliche Traumwelt. Und die ist in der Kindheit mindestens ebenso wichtig wie die reale Welt.
Peter Sommerer hat dafür einen Bühnenraum erfunden, der dies wiederspiegelt, der eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugt, in der sich Bilder überlagern können. Die oben genannte Vervielfältigung der Alice-Figur trägt auch zur Darstellung des Wunderlandes als irrealer Ort bei. Dazu kommen der Mezzosopran und der Bariton als „Spielmacher“, die ständig in andere Rollen schlüpfen und somit zu zweit das gesamte Personal des Wunderlandes zum Leben erwecken. 3. Was ist für dich das Besondere an der Komposition? Anno Schreier bildet mit nur wenigen Instrumenten virtuos ganz unterschiedliche musikalische Stile ab und verleiht damit jeder Szene einen ganz besonderen, spezifischen Charakter. Es gelingt ihm immer wieder, binnen weniger Takte von humorvollen Momenten in berührende, opernhafte Passagen überzuleiten. Er nennt sein Stück Wunderland einen Songzyklus, bestehend aus 16 Szenen, die trotz ihrer kompositorischen Bandbreite ein harmonisches Ganzes ergeben. Die Aufführung dieses Werkes ist für die Studierenden der Fächer Gesang, Tanz und der verschiedenen Instrumentalfächer eine durchaus fordernde, aber auch den Horizont erweiternde, und sicherlich sehr bereichernde Erfahrung. Abendprogramm
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