Folkwang

Verhaltenskodex der Folkwang Universität der Künste

Alle Personen an der Hochschule (Studierende, Lehrende, Beschäftigte in Technik und Verwaltung, Gäste) sollen sich solidarisch als Teil einer Gemeinschaft erleben, darin sicher aufgehoben sein und fair behandelt werden. Der Folkwang Verhaltenskodex dient deshalb allen Mitgliedern und Angehörigen der Folkwang Universität der Künste (nachfolgend: Folkwängler*innen) als Orientierungsrahmen für den Umgang miteinander. Über die Dienstpflichten oder andere gesetzliche Regelungen hinaus, ergänzt und thematisiert er Grundsätze des an Folkwang gewünschten Verhaltens.

Alle Folkwängler*innen verpflichten sich insbesondere zu Folgendem:

Grundsätze

Alle Folkwängler*innen setzen sich für ein Umfeld ein, das von Respekt und Toleranz, Vertrauen und Solidarität sowie Offenheit und Pluralität geprägt ist. Sie übernehmen die Verantwortung dafür, Benachteiligungen aller Art zu erkennen, zu verhindern oder zu beseitigen und sie gehen aktiv gegen Machtmissbrauch und Belästigungen vor. Jegliche Formen von diskriminierendem, respektlosem oder übergriffigem Verhalten, künstlerisch-wissenschaftlicher Unredlichkeit und korrupten Praktiken werden an der Folkwang Universität der Künste nicht geduldet.

Alle Folkwängler*innen wirken in diesem Sinne aktiv an der Gestaltung ihres Arbeits- und Studienplatzes mit. Insbesondere Personen mit Leitungs-, Ausbildungs- und Qualifizierungsaufgaben in Lehre, künstlerischen Entwicklungsvorhaben, Forschung und Selbstverwaltung sowie in Verwaltung und Technik tragen aufgrund ihrer Fürsorgepflicht die Verantwortung dafür, dass Verstößen gegen diesen Verhaltenskodex nach den an der Hochschule festgelegten Verfahren nachgegangen wird.

Alle Folkwängler*innen setzen sich dafür ein, einen macht- und diskriminierungskritischen Umgang mit Vorschriften, Kriterien und Verfahren auf Ebene der Hochschulstruktur und einen reflexiven und diskriminierungssensiblen Umgang mit Nähe und Distanz in Bezug auf Studium, Lehre und Arbeit auf der individuellen persönlichen Ebene aller Folkwängler*innen zu unterstützen.

Hochschulleitung und Führungspersonen berücksichtigen die Interessen der übrigen Folkwängler*innen angemessen. Sie machen ihre Entscheidungen transparent und kommunizieren diese zeitnah. Sich daraus ergebene Aufgaben, Tätigkeiten und Ziele werden für die beteiligten Folkwängler*innen nachvollziehbar und eindeutig formuliert.

Die Folkwängler*innen reflektieren ihre Position im Handeln und Wirken. Alle Statusgruppen gehen respektvoll miteinander um und stellen gemeinsame Ziele in den Vordergrund. Sie reflektieren ihren Umgang mit Machtgefällen in Hierarchien und achten die Würde und Integrität Aller - unabhängig von hierarchischen Positionen oder Rollen.

In diesem Zusammenhang sind die Vorgaben der Antidiskriminierungsrichtlinie der Folkwang Universität der Künste sowie des Leitbildes Lehre in der jeweils geltenden Fassung zusätzlich zu beachten. Strafrechtlich relevante Grenzüberschreitungen stellen in der Regel eine Verletzung arbeitsrechtlicher, dienstrechtlicher und/oder hochschulrechtlicher Pflichten dar und werden von der Hochschule als solche verfolgt.

Fairness, Ehrlichkeit, offene Aussprache und Fehlerkultur

Die intensive statusübergreifende Zusammenarbeit in Studium, Lehre, Wissenschaft, künstlerischen Entwicklungsvorhaben und Verwaltung bedarf eines fairen und vertrauensvollen Umgangs der Folkwängler*innen miteinander. Das Miteinander ist durch gegenseitige Hilfsbereitschaft geprägt, ohne die Hilfsbereitschaft anderer auszunutzen. Das Verhalten aller Folkwängler*innen zeichnet sich zudem durch Ehrlichkeit und die Fähigkeit zur offenen Aussprache aus. Durch strukturierte Feedback- und Dialogverfahren wird an Folkwang ein konstruktiver Umgang mit Kritik und mit Fehlern gestärkt und erwartet.

Respektvolle und wertschätzende Kommunikation

Die Kommunikation aller Folkwängler*innen untereinander ist respektvoll und wertschätzend. Diskretion in persönlichen und dienstlichen Belangen gehört ebenso dazu wie ein transparenter Umgang mit fachlichen Informationen, Entscheidungen und anderen Maßnahmen. Ein freundlicher Umgangston untereinander ist dabei selbstverständlich. Die Aktualität und Adäquanz der künstlerischen, fachlichen und wissenschaftlichen Anforderungen an der Folkwang Universität der Künste setzt die Bereitschaft zum offenen und ernsthaften statusübergreifenden Diskurs sowie die kollegiale und kooperative Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen akademischem Bereich und Hochschulverwaltung voraus. In Konfliktsituationen handeln die Folkwängler*innen konstruktiv und lösungsorientiert.

Pfleglicher und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen und Rechtssicherheit

Zum Wohl aller behandeln die Folkwängler*innen die Einrichtungen der Kunst- und Musikhochschule pfleglich. Sie achten darauf, dass niemand in seinen*ihren Nutzungsmöglichkeiten der Einrichtungen eingeschränkt oder gar behindert wird. Die der Folkwang Universität der Künste zur Verfügung stehenden Mittel werden von den verantwortlichen Folkwängler*innen effektiv und effizient verwendet. Die Folkwang Universität der Künste geht bewusst schonend mit sozialen, wirtschaftlichen und natürlichen Ressourcen um und strebt energetische und ökologische Nachhaltigkeit an. Dabei werden verpflichtend die geltenden Gesetze auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene eingehalten. Für das Verhalten in den Gebäuden sowie auf den Grundstücken der Folkwang Universität der Künste gilt zusätzlich die Hausordnung der Folkwang Universität der Künste in der jeweils geltenden Fassung.

Erkennen und Vermeiden von Interessenskonflikten

Die Folkwang Universität der Künste hat als staatliche Kunst- und Musikhochschule des Landes Nordrhein-Westfalen eine besondere Funktion und gesellschaftliche Verantwortung als Ort der Kritik und der freien künstlerischen Entfaltung. Daher dürfen sich die Folkwängler*innen nicht in Situationen bringen, in denen persönliche Interessen vor die der Kunst- und Musikhochschule gestellt werden oder auch nur dieser Anschein erweckt werden könnte. Interessenskonflikte, die sich durch persönliche Beziehungen zu anderen Folkwängler*innen oder durch eigene wirtschaftliche Interessen ergeben könnten, sind gegenüber den zuständigen Stellen unverzüglich offenzulegen. Es sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die einen Interessenkonflikt oder einen Anschein davon vermeiden.

Entfaltung und Schutz der Persönlichkeit

Die Folkwang Universität der Künste ermutigt Studierende und Lehrende zum künstlerischen Experiment und zum Begehen neuer Wege. Dazu fordert sie von allen Folkwängler*innen eine Kultur des sachlich-fachlichen Diskurses, der offenen und freien Rede sowie die allzeitliche Wahrung der Persönlichkeitsrechte ein. Alle Folkwängler*innen sehen es als ihre Aufgabe an, unter Beachtung der Antidiskriminierungsrichtlinie, insbesondere Diskriminierungen und Übergriffe jeglicher Art zu vermeiden bzw. anzuzeigen und insbesondere körperliche und mentale Nähe-Distanz-Verhältnisse in Forschung, künstlerischer Praxis, Lehre und Verwaltung kontinuierlich zu reflektieren.

Ausgefertigt aufgrund des Beschlusses des Rektorats der Folkwang Universität der Künste vom 14.02.2024.