Mit Beginn des Wintersemesters 2019 | 2020 wurde die Gastprofessur „Zeitgenössischer Tanz“ am IZT eingerichtet.
Die Konzeption einer Gastprofessur steht in der Tradition der Folkwang Tanzausbildung, die von Beginn an auf ein gleichberechtigtes Nebeneinander unterschiedlicher Tanztechniken und Ästhetiken setzte und die auch in ihrer gegenwärtigen Ausbildung den Anschluss an zeitgenössische Tanzpraxen pflegt. Ein auf der Höhe der Zeit ganzheitlich geschulter Tänzerkörper sowie eine größtmögliche ästhetische Vielfalt prägten nicht nur das Werk von Kurt Jooss, sie waren auch maßgebend für die nachfolgenden Generationen an Folkwang.
Die zeitgenössische Tanzpraxis ist durch ihre Verschiedenartigkeit hinsichtlich ihrer Tanztechniken, Produktionsprozesse und ästhetischen Positionen gekennzeichnet. Tanztechniken wie Floorwork, Release, Gaga, Partnering etc. verändern das Verständnis von zeitgenössischem Tanztraining. Produktionsprozesse und Bühnenästhetik entwickeln sich kontinuierlich weiter. Dem IZT ist es ein zentrales Anliegen neben einer fundierten bewegungspraktischen Ausbildung den Zugang zu unterschiedlichen ästhetischen Positionen zu öffnen. Dank der wechselnden Gastprofessur ist das IZT in seiner Lehre und in seinem künstlerischen Schaffen flexibel und reagiert auf aktuelle Entwicklungen in der Tanzszene.
Die Begegnung mit den Tanztechniken, kreativen Arbeitsprozessen und Produktionsweisen der jeweiligen Gastprofessor*innen stärkt nicht nur die Methodenvielfalt des IZT´s, sie ist auch für die Studierenden zur Ausbildung einer eigenen, individuellen Künstlerpersönlichkeit und einer praxisnahen Auseinandersetzung mit ihrem künftigen Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung. Die Arbeit mit den in der Tanzszene verankerten Gastprofessor*innen begünstigt den Ausbau von beruflichen Netzwerken bereits während des Studiums und fördert den Einstieg in den Beruf.