Folkwang

Öffentliche Ringvorlesung startet im Onlineformat

Folkwang Lehrende und namhafte Gäste sprechen im Wintersemester 2020|21 über „Musik und Arbeit“, immer mittwochs ab 18.00 Uhr

Dieses Wintersemester findet die öffentliche Ringvorlesung des Fachbereichs 2 an der Folkwang Universität der Künste zum ersten Mal als Online-Format statt.

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An zwölf Terminen sprechen renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer mittwochs ab 18.00 Uhr über das Thema „Musik und Arbeit“ in seinen verschiedensten Facetten – von der Musik der Working Class in England über den Beruf der Dirigentin bis zum Einfluss der Künstlichen Intelligenz auf die Arbeit von Musikschaffenden.

Das insgesamt sehr weite Thema wird dabei aus zwei Perspektiven beleuchtet: „Musik als Arbeit“ und „Arbeit als Thema in der Musik“: „Wir haben uns innerhalb der zwei Bereiche bewusst für ein breites Spektrum methodisch und thematisch unterschiedlichster Vorträge entschieden, die sowohl historische als auch aktuelle und ebenso europäische wie außer-europäische Phänomene in den Blick nehmen“, sagt Prof. (stv.) Dr. Dominik Höink, der die Ringvorlesung organisiert.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zur Online-Teilnahme und -Diskussion eingeladen. Die Zugangsdaten zur Plattform sind nach persönlicher Anmeldung bei Prof. (stv.) Dr. Dominik Höink, unter dominik.hoeink@folkwang-uni.de erhältlich. Es besteht die Möglichkeit für Rückfragen. Der Eintritt ist frei.

 

Die Themen im Überblick

 

Die Ringvorlesung startet am 4. November mit einer allgemeinen Einführung in das Thema von Prof. (stv.) Dr. Dominik Höink. Anschließend erörtert der Musikwissenschaftler und Historiker Prof. Dr. Martin Lücke, wie Big Data und Künstliche Intelligenz die Arbeitsbedingungen von Musikschaffenden verändern. Dabei wirft er einen Blick auf die technischen und digitalen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte im Musikbereich - von Napster und MP3 bis hin zu Streamingdiensten wie Spotify. Welche Chancen, aber auch welche Gefahren lassen sich unter den Stichworten der Digitalen Arbeit oder der Algorithmen verorten? Und werden in Zukunft überhaupt noch (menschliche) Kreative benötigt, um neue Kunstformen zu kreieren? Auch mit diesen ebenso spannenden wie aktuellen Fragen setzt sich Prof. Dr. Martin Lücke in seiner Vorlesung auseinander.

 

Eine Woche später, am 11. November, geht es weiter mit „Traumberuf Dirigentin“: Die Musikwissenschaftlerin Dr. Anke Steinbeck spricht über „Männercliquen, Hierarchien und Abhängigkeitsverhältnisse im Orchesterbetrieb des 21. Jahrhunderts“.

 

Am 18. November widmet sich Matthias Schlothfeldt, Folkwang Professor für Musiktheorie, unter der Überschrift „Nennt ihr das Arbeit, johlen und singen?“ der Arbeit und Produktion des deutschen Komponisten Helmut Lachenmann. Der Folkwang Musikwissenschaftler Dr. Philip Feldhordt spricht am 25. November über „Industrielle Klavierpädagogik“. Ihm folgt die Münchner Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Irene Holzer, die am 2. Dezember mit „Musik als ‚Beruf‘ im Mittelalter und in der frühen Neuzeit“ tiefer in die Geschichte eintaucht.

 

Am 9. Dezember gibt der Musiker und Musikwissenschaftler Prof. Dr. Stefan Klöckner in „Ora et labora“ Einblicke in die benediktinische Arbeits- und Gebetswelt. Und am 16. Dezember geht es bei dem Musikethnologen Dr. Eckehard Pistrick um das Thema „Von der Hirtenweide auf die Propagandabühne – Aufstieg und Fall eines albanischen Berufsmusikers“.

 

Die Ringvorlesung wird im kommenden Jahr mit folgenden Themen fortgesetzt:
_Julian Caskel: „Musikästhetik. Antisemitismus und der Wandel der Arbeitswelten im 19. Jahrhundert“
_Elisabeth Schmierer: „Arbeit als Thema in der Programmmusik“
_Adrian Niegot: „Wir sind alle auf Kohle gebor’n – Musikpädagogische Perspektiven auf Arbeit als Thema von Musik“
_Rebecca Sandmeier: „We Mquashi izokunyathela iNyunyana – Die Rolle der Gewerkschaftschöre im Kampf gegen die Apartheid“
_Matthias Brzoska: „Arbeiter auf der Opernbühne“

_Dominik Höink: „Eine ‚heilige Angelegenheit‘. Oratorien der Arbeit in der NS-Zeit“
_Andreas Meyer: „‚All the people I meet. Seem to come from my street‘. Populäre Musik und Working Class in England“
_Ben Süverkrüp: „Der Baggerführer Willibald – Ein Arbeiter-Kinderlied aus der Sicht eines erwachsenen Kindes"   

 

>Pressemeldung

 

 

Kristina Schulze / 13. Oktober 2020