Folkwang

Artist Diploma Physical Theatre ab dem 30. März am Campus Essen-Werden

Folkwang Studierende zeigen eigene Inszenierungen im Pina Bausch Theater

Vom 30. März bis 01. April präsentieren Clara Gohmert, Saskia Rudat, Ivo Schneider und Mats Süthoff drei Abschlussinszenierungen im Studiengang Physical Theatre. Künstlerischer Leiter ist Prof. Thomas Stich. Beginn des circa dreistündigen Abends ist jeweils um 19.30 Uhr im Pina Bausch Theater am Campus Essen-Werden. An jedem Abend sind alle Stücke zu sehen.

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„Von Tieren, Genießern und anderen Realitäten“ lautet das Motto der drei Physical Theatre-Abende – und verspricht ein abwechslungsreiches Programm. Mats Süthoff präsentiert gemeinsam mit Paulina Alpen, die 2017 ihren Schauspielabschluss an der Folkwang Universität der Künste gemacht hat, das Stück „Die Genießer“. Auf körperliche sowie poetische Art und Weise suchen die Beiden eine Antwort auf die Frage, was Genuss ist. Süthoff und Alpen versprechen dem Publikum eine bunte Mischung theatraler Mittel, um das Thema für ZuschauerInnen sinnlich erfahrbar zu machen – ein Menü der Genüsse, voller Klischees und Abgründe, auf einem Silbertablett serviert.

Die Inszenierung „Tiere!“ von Saskia Rudat und Ivo Schneider bietet einen Einblick in die Lebenswelten verschiedener Spezies. In von Hand gefertigten Ganzkörperkostümen erzählen Rudat und Schneider Geschichten, die realen Begebenheiten frei nachempfunden sind. Bereits seit 2014 bringen die beiden Studierenden als das SÄCHSISCHE SCHWEIZ kollektiv eigen-williges und doch narratives Theater auf die Bühne, das sich mit ästhetischer Bandbreite zwischen gesellschaftlicher Relevanz und irrwitzigem Humor bewegt.

In „Realität ist halt auch nur was du denkst das du siehst“ untersuchen Clara Gohmert und Anja Kunzmann, Folkwang Absolventin des Studiengangs Schauspiel, das Konstrukt der Wirklichkeit – und zeigen philosophisch-poetisches Kabarett vom Feinsten: So werden Schlafsäcke mitunter zu Gesprächspartnern und ein Klohäuschen zu einer videovernetzten Denkerklause. Lustvoll spielen die beiden Theatermacherinnen mit großen geistesakrobatischen Weltdeutungen – nur, um sie im nächsten Moment wie Seifenblasen zerplatzen zu lassen.

Die drei Stücke sind jeweils am 30. und 31. März sowie am 01. April ab 19.30 Uhr im Pina Bausch Theater zu sehen. Karten gibt es zum Preis von 5 Euro (ermäßigt 3 Euro) telefonisch unter 0201 4903 231, per E-Mail an karten(at)folkwang-uni.de oder an der Abendkasse.


Über die AbsolventInnen:
Clara Gohmert, 1991 in Böblingen geboren, ist Theatermacherin. Zusammen mit Anina Büchenbacher und Michael Zier gründete sie das Künstlerkollektiv „Armada Theater“. In ihren Arbeiten liebt sie es, Dinge aus dem Zusammenhang zu reißen, poetische Bilder zu schaffen und diese einander gegenüberzustellen. So reibt sie sich in ihrer ersten Soloarbeit „Wenn ich diesen Garten seh könnt ich kotzen“ leidenschaftlich an frischem Kopfsalat und diversen philosophischen Thesen, die die eigene Existenz zu erklären versuchen. In „Schluckreiz in paradise“ von Armada Theater, ausgezeichnet mit dem Petra-Meurer-Preis, nimmt Gohmert das bisweilen feuchtfröhlich bis grausig anmutende Phänomen der Internetpornografie lustvoll unter die Lupe. Im Dezember 2017 wird sie im Maschinenhaus Essen in der audiovisuellen Performance „Heartscrapes“ den Herzschlag als verbindendes musikalisches Element sowie choreografischen Impulsgeber erforschen.

Saskia Rudat wurde 1991 in Dresden geboren. Zunächst studierte sie Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Im Anschluss folgte die Ausbildung zur Performerin, Regisseurin, Choreographin und Autorin im Studiengang Physical Theatre der Folkwang Universität der Künste. Rudats künstlerische Fähigkeiten und Interessen reichen von Musik, Text, Regie und Schauspiel über Masken-, Puppen-, und Objekttheater hin zu Performance Art, Tanz und Akrobatik. Im Vordergrund ihrer Arbeiten steht das gemeinsame Theatererlebnis von PerformerInnen und ZuschauerInnen. In ihrer choreographischen Arbeit interessiert sie sich vor allem für die Grenzen von Tanz und Theater, für Rhythmik und Gegensätze sowie eine persönliche und gleichzeitig clowneske Haltung der PerformerInnen.  

Geboren und aufgewachsen in der Schweiz, absolvierte Ivo Schneider vor seinem Studium eine Ausbildung zum Metallbauer. Nach mehreren Bühnenbild- und Regieassistenzen begann er vor vier Jahren sein Studium des Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Schneider ist Preisträger des Bewegungstheater-Wettbewerbs 2016 von Migros-Kulturprozent. Seine Eigenarbeiten bewegen sich in unterschiedlichen thematischen und physischen Spannungsfeldern: Beispielsweise setzte er sich in seinem Solo „Rinderwahn“ mit der Verbreitung von populistischem und nationalistischem Gedankengut in der Schweiz auseinander. Neben der darstellenden Kunst ist Ivo Schneider auch in der bildenden Kunst tätig, seine Installationen waren u. a. bei der Emscherkunst zu sehen.

Mats Süthoff, 1992 in Aachen geboren, ist Theater und Filmemacher. Nach dem Abitur und dem International Baccalaureate führte sein Weg nicht wie geplant an eine Universität der Filmregie, sondern brachte ihn in dem Jugendtheaterprogramm TheaterTotal auf die Bühne. An der Folkwang Universität der Künste fand Süthoff im Studiengang Physical Theatre eine neue Heimat und vereinte in den letzten vier Jahren seine Lust zu tanzen, eigene Stücke zu insze-nieren und zu spielen. Während des Studiums hatte er die Möglichkeit, Kooperationen u. a. mit dem Maschinenhaus Essen, FFT Düsseldorf und Armada Theater wahrzunehmen. Begeistert verfolgte er weiterhin seine Lust Filme zu machen und gewann 2015 den Publikumspreis des TheaterFilmFest für seinen Kurzfilm „Wenn ich Ich sage“. Ab 2017 wird er als Teil der Compagnie Familie Flöz im Stück „Hotel Paradiso“ auf der Bühne stehen.


Über die Kampagne „Folkwang ist…“:
90 Jahre Folkwang Universität der Künste – das nehmen wir zum Anlass, uns das ganze Jahr hinweg mit unserer Identität zu beschäftigen und 2017 unter das Motto „Folkwang ist…“ zu stellen. Bei der gleichnamigen Kampagne sind alle eingeladen mitzumachen: Unsere KünstlerInnen geben Antworten mit zahlreichen Veranstaltungen aus Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft. Gleichzeitig fragen wir FolkwänglerInnen, FreundInnen, PartnerInnen, FörderInnen und alle Interessierten, was für sie persönlich Folkwang ist: über Social Media, im öffentlichen Raum, bei Ausstellungen, auf der Bühne, per Postkarte und auf www.folkwangist.de. Alle Beiträge werden veröffentlicht – per Hashtag #folkwangist auf Facebook, Twitter und Instagram und auf www.folkwangist.de.



 

Collmann / 21. März 2017