Vor zehn Jahren feierte Lutz Försters Choreographie „Portrait of a Dancer“ Premiere auf dem renommierten Spring Dance Festival in Utrecht. Im Frühsommer ist ein darauf basierendes Tanzsolo, mit dem Förster unter anderem bereits in Berlin, Warschau und Seoul gastierte, nun erstmals auch an Folkwang zu sehen.
Der Name Lutz Förster ist eng mit der Folkwang Universität der Künste verknüpft. In diesem Sinne ist „Portrait of a Dancer“ nicht nur das sehr persönliche Porträt eines Tänzerlebens, sondern erzählt auch eine Folkwang Geschichte, die vor 45 Jahren begann: So kam Lutz Förster 1974 für ein Tanzstudium an die damalige Folkwang Hochschule; 1988 kehrte er zurück, zunächst als Dozent und seit 1991 als Professor für Zeitgenössischen Tanz.
„Portrait of a Dancer“ ist ein liebevoller Nachruf auf die vor zehn Jahren verstorbene Pina Bausch und zeigt unter anderem Ausschnitte aus ihren Stücken „Kontakthof“, „Nelken“, „Ahnen“, „1980 – ein Stück von Pina Bausch“ sowie „Für die Kinder von gestern, heute und morgen“. Lutz Förster selbst tanzte 40 Jahre lang für das von Pina Bausch gegründete Tanztheater Wuppertal und war zwischen April 2013 und Juli 2016 auch dessen Künstlerischer Leiter.
„Lutz Förster – Portrait of a Dancer“ ist am Samstag, den 08. Juni, um 19.30 Uhr in der Neuen Aula am Campus Essen-Werden zu sehen. Karten gibt es zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 5 Euro) über die Folkwang Kartenhotline unter 0201_4903-231, per Mail unter karten(at)folkwang-uni.de und gegebenenfalls an der Abendkasse.
Über Lutz Förster
Von 1975 an tanzte Lutz Förster 40 Jahre beim Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und war von April 2013 bis Juli 2016 dessen Künstlerischer Leiter. Seit 1991 ist er Professor für Zeitgenössischen Tanz an der Folkwang Universität der Künste und war von 1992 bis 2012 Studiengangsbeauftragter beziehungsweise Leiter des Instituts für Zeitgenössischen Tanz. Nach 31 Jahren beendet Prof. Lutz Förster nun im Juli 2019 seine Tätigkeit an der Folkwang Universität der Künste.
Seine Tanzausbildung erhielt Lutz Förster ebenfalls an Folkwang – unter anderem bei Hans Züllig und Jean Cébron sowie in London und New York unter anderem bei Matt Mattox, Ruth Currier und Zena Rommett. Er war Mitglied des Folkwang Tanzstudios unter der Leitung von Susanne Linke und Reinhild Hoffmann.
Die Spielzeit 1981/82 verbrachte er mit einem Stipendium des Kultusministers NRW in New York, hauptsächlich bei der José Limón Company. Im Juli 1984 kehrte er als Stellvertretender Künstlerischer Direktor neben Carla Maxwell zu diesem Ensemble zurück und tanzte dort unter anderem in Choreographien von José Limón, Anna Sokolow, Jean Cébron und Meredith Monk. Er arbeitete mit Robert Wilson in Produktionen der Hamburgischen Staatsoper, der Mailänder Scala und mit Sir Simon Rattle und Karl-Ernst Herrmann bei den Salzburger Festspielen. Er trat in Film- und TV Produktionen auf, unter anderen in „Pina“ von Wim Wenders.
Lutz Förster war Künstlerischer Leiter der Festivals „Folkwang in Moskau“ (1993), „Folkwang Fest der Künste“ (2001) und der 2. Biennale der Tanzausbildung im Rahmen der „RUHR 2010“.
Lutz Förster arbeitete als Gastlehrer für das Tanztheater Bochum/Reinhild Hoffmann, das Tanztheater Bremen/Susanne Linke – Urs Dietrich, das Tanztheater Basel/Joachim Schlömer, das Tanztheater Kassel, die Limón Dance Company (New York), die City Contemporary Dance Company/Hong Kong und das Modern Dance Theatre/Ankara u.v.m. 2008/09 lehrte er im Rahmen einer Gastprofessur an der Universidad Veracruzana in Xalapa/Mexico. Im September 2015 wurde Lutz Förster in Positano/Italien mit dem Léonide Massine Tanzpreis für sein Lebenswerk (Premio alla Carriera) ausgezeichnet.
Kristina Schulze / 27. Mai 2019