Writing on water – There is an abyss

Ein Doppelabend mit Choreographien von Leo Kees und Chikako Kaido

„Writing on water” und „There is an abyss” haben die beiden jungen Choreographen Chikako Kaido und Leo Kees ihre Tanzstücke für das Ensemble des Folkwang Tanzstudios genannt.
Gemeinsam ist den Produktionen, dass Kaido und Kees erstmals für das FTS choreographiert haben, ihre Themen aber könnten unterschiedlicher kaum sein. Die Eine versteht ihr Stück durchaus als sozialkritisch und setzt sich mit dem Thema „Selbstmord” auseinander, der Andere hat eine Choreographie mit Videoszenen entwickelt, die unsere Sehgewohnheiten thematisiert.

„Writing on water”
Choreographie: Leo Kees

„Ich zeige, was man sieht, was man nicht unbedingt sieht und was man definitiv nicht sieht.”, sagt der gebürtige Argentinier Leo Kees über sein Stück „Writing on Water”. Zusammen mit dem Medienkünstler Pipo Tafel porduzierte er Videos von Tanzszenen, die auf der Bühne mit den Tänzern in Dialog treten. Das Stück spielt mit Wahrnehmungsformen und der Verfremdung von Perspektiven, um neue Sichtweisen zu entdecken. Wie ein kubistisches Bild zeigen manche Szenen die Bewegung aus vielen Perspektiven oder lassen Vergangenes und Gegenwärtiges, Verlangsamtes und Beschleunigtes gleichzeitig erleben.

„There is an abyss”
Choreographie: Chikako Kaido

Seit ihrem letzten Besuch in Japans, das eine ständig wachsende Selbstmordrate – proportional zum Reichtum des Landes – zu verzeichnen hat, beschäftigt sich die Japanerin Chikako Kaido mit dem Thema Suizid. Das Verhältnis des Individuums zur Gesellschaft und des inneren Empfindens im Gegensatz zur äußeren Gleichgültigkeit der Menschen ist für sie ein zentraler Gedanke und Ausgangspunkt ihrer Choreographie.