Wissenschaft

Folkwang Personalia im Wintersemester 2024|25

Über 300 neue Studierende und sechs neue Lehrende

Im Wintersemester 2024|25 begrüßt die Folkwang Universität der Künste zwei neue Professoren, drei Gastprofessor*innen und eine Vertretungsprofessorin sowie über 300 neue Studierende in den musikalischen, tänzerischen, wissenschaftlichen und gestalterischen Studienprogrammen.
 

Mit Wirkung zum 01. Oktober haben ihre Tätigkeit an Folkwang aufgenommen:

Foto: Franziska Götzen

Foto: Franziska Götzen

 

_Maurice van Lieshout _ Professor für Blockflöte im Fachbereich 1
Maurice van Lieshout studierte Blockflöte (Klasse Pieter van Veen) und Klavier (Klasse Jacques de Tiège) am Fontys Conservatorium Tilburg, Blockflöte (Master) am Königlichen Konservatorium in Den Haag (Klasse Ricardo Kanji) und an der Scuola Civica Milano (Klasse Pedro Memelsdorff). 1995 bis 2011 war er Dozent für historische Improvisation an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. 2001 bis 2012 hatte er einen Lehrauftrag für Frühe Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Von 2004 bis 2007 lehrte er am Fontys Conservatorium Tilburg im Fachbereich „Early Modal Music and Vocal Ensemble“ und war Leiter des Masterstudiums „Modal Music“. 2007 bis 2024 hatte er an der Hochschule für Musik Saar eine Teilprofessur für Alte Musik inne, die er 2011 bis 2024 mit einer Teilprofessur Blockflöte an der Hochschule für Musik und Theater München kombinierte. Zum Wintersemester 2024|25 folgte er dem Ruf an die Folkwang Universität der Künste. 1993 gründete Maurice van Lieshout das Ensemble für spätmittelalterliche Musik „Fala Música“. Mit der unter seiner Leitung stehenden „Schola Stralsundensis” widmete er sich der Musik des 16. Jahrhunderts. Gastdirigate u. a. bei der Wiener Akademie und beim Barockorchester Capella Leopoldina (Graz) belegen seine Beschäftigung mit der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Bereich der zeitgenössischen Musik war er beteiligt an zahlreichen Uraufführungen, u. a. von Werken von Bára Grímsdóttir (Island), Paul Frankhuyzen (Niederlande), Caterina Calderoni (Italien) und Josef Tal (Israel).
 

_Martin Sasse _ Professor für Jazz-Klavier und Jazz-Komposition im Fachbereich 1
Martin Sasse zählt zu den herausragenden Jazz-Pianisten in Europa. Er hat mit seinem Martin Sasse Trio zehn Alben veröffentlicht und spielt als Gast auf zahllosen Aufnahmen. Für sein Album „Good Times“ mit Charlie Mariano erhielt das Trio 2010 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Seine Konzertreisen haben ihn durch Europa und die USA geführt, nach Japan und China, nach Ägypten und in den Sudan.
Legenden des Jazz prägen und prägten seinen Weg, darunter Steve Grossman, Al Foster, Jimmy Cobb und Lee Konitz. Für Billy Cobham und Hiram Bullock wechselte er vom Piano an die Hammond B3 und präsentierte sich als hervorragender Organist. Sasse spielte Tourneen u. a. mit den New York Voices, Dusko Gojkovich, Ralph Moore, Don Menza, Al Foster, Rick Margitza, Dick Oatts, Dennis Mackrel. Er war Pianist bei Till Brönners Reihe „Talking Jazz“ in der Bundeskunsthalle in Bonn und begleitete Gesangsgrößen wie Roberta Gambarini, Jane Monheit, Tierney Sutton, Janis Siegel und Bobby McFerrin. Zu seinen regelmäßigen Partnern gehören Philip Catherine, Peter Bernstein, Harry Allen und Scott Hamilton. Er arbeitete zudem mit Weltstars aus Pop und Klassik zusammen wie Johnny Logan, Tommy Emmanuel, Chris de Burgh, José Carreras oder Sting/Bochumer Symphoniker. Helge Schneider, Udo Jürgens und Udo Lindenberg gehörten ebenfalls zu Sasses Spielpartnern.
 

_Dr. Jana Weißenfeld _ Gastprofessorin für Musikwissenschaft im Fachbereich 2
Dr. Jana Weißenfeld ist im Wintersemester 2024|25 Gastprofessorin für Musikwissenschaft. 2021 bis 2022 war sie bereits vertretungsweise als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftrage an Folkwang aktiv. Nach ihrem Studium der Musikwissenschaft, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Mittleren und Neueren Geschichte an der Universität zu Köln war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Basel (2012 - 2015), des Instituts für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin (2015 - 2016), Vertretungs-Juniorprofessorin an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (2022 - 2023) und Lehrbeauftragte an der Universität zu Köln, Universität Basel, Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Goethe-Universität Frankfurt und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Promoviert wurde sie 2020 an der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Dissertation „Verkörperungen – Die Dirigentenfigur und ihre Inszenierung im Konzertfilm“.
 

_Jürgen Hartmann _ Gastprofessor für Praktische Theaterarbeit (Studiengang Schauspiel) im Fachbereich 3
Jürgen Hartmann studierte nach einem Clownsstudium bei Frieder Nögge an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und war anschließend am Staatstheater Darmstadt engagiert. Für seine Rolle des Liliom wurde er 1996 zum Schauspieler des Jahres nominiert. Es folgten mehrjährige Engagements sowie Gastengagements. Unter der Intendanz von Anselm Weber war Hartmann von 2010 bis 2017 am Schauspielhaus Bochum. Seitdem ist er freischaffend und gastierte u. a. am Pina Bausch Ensemble Wuppertal, an der Volksbühne Berlin, am Grillo-Theater Essen und bei den Festspielen in Bad Hersfeld. Zu seinen wichtigsten Rollen gehörten Faust 1 und Faust 2, Nathan der Weise, Ödipus, Tartuffe, Tasso, Danton und Franz Moor. Er inszeniert und ist regelmäßig für TV- und Kino-Produktionen tätig. 2014/2015 erhielt er eine Nominierung zum besten Schauspieler in NRW. Jürgen Hartmann war bereits mit Lehraufträgen an der Folkwang Universität der Künste beschäftigt. Außerdem war er im Sommersemester 2023 als Gastprofessor für das Fach Praktische Theaterarbeit an Folkwang tätig.
 

_Pascal Kress _ Gastprofessor für Kommunikationsdesign (Visuelle Identitäten) im Fachbereich 4
Pascal Kress ist in den Bereichen Grafik, Lehre und Forschung tätig. Unter dem Namen „The Floor Show“ gestaltet er Erscheinungsbilder, Ausstellungen und Publikationen u. a. für kulturelle Institutionen (Museum für Sepulkralkultur, Kassel) und gemeinnützige Organisationen (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Landesbüro Indien).
Von 2017 bis 2023 war er künstlerischer Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin. Im Studiengang Visuelle Kommunikation gab er Seminare zu Themen wie Ökologie, Gender, und künstliche Intelligenz. Zudem nahm er Lehraufträge wahr, z. B. an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und der Hochschule Mainz.
Er ist Gründungsmitglied der Fokusgruppe Gestalterische Forschung, ein hochschulübergreifender Zusammenschluss von Lehrenden verschiedener Disziplinen. Er forscht darüber, wie Grafikdesigner*innen miteinander und mit Kund*innen arbeiten (Das Backend des Grafikdesigns); und wie Text und Typografie in der bildenden Kunst Verwendung finden (My Type of Art).
 

_Dr. Christiane Strothmann _ Vertretungsprofessorin für Musikethnologie im Fachbereich 2
Dr. Christiane Strothmann war bis September 2024 Lehrbeauftragte für Musikethnologie an der Folkwang Universität der Künste und am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn, eine gemeinsame Einrichtung der Uni Paderborn und der HfM Detmold. Aktuell vertritt sie die Professur für Musikethnologie an Folkwang und unterrichtet parallel Grundlagen der Tibetischen Ritualmusik als Lehrbeauftragte am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universität Paderborn.
Dr. Strothmann promovierte Anfang 2023 in Musikethnologie bei Prof. Dr. Andreas Meyer über die Ritualmusik des tibetischen Yungdrung Bön. Sie studierte Elektronische Komposition an der Folkwang Universität der Künste in Essen sowie Sprachlehrforschung und Slawistik an der Ruhr-Universität Bochum. Von 2016 bis Ende 2018 war sie als „Artist in Progress“ für Elektronische Komposition am Institut für Computermusik und Elektronische Medien (ICEM) an Folkwang tätig und realisierte im Rahmen dessen das multimediale künstlerische Forschungsprojekt „Die fünf Elemente – Electroacoustics meets Bön“.
 

Auf Vorschlag des Fachbereichs 1 wurden Wolfgang Kostujak zum 03. September und Manuela Randlinger zum 04. September mit einer außerplanmäßigen Professur geehrt.
 

_Wolfgang Kostujak _ Außerplanmäßiger Professor für das Fach „Historische Aufführungspraxis“
Wolfgang Kostujak ist in Bremen aufgewachsen. Sein musikalischer Werdegang wurde in dieser Zeit maßgeblich geprägt von Hans-Richard Scheiderer (Klavier), Arvid Gast und Wilfried Langosz (Orgel). „Historische Tasteninstrumente“ studierte er bei Ludger Rémy an der damaligen „Folkwang Hochschule“ in Essen. Im Anschluss an die künstlerische Reifeprüfung 1993 wechselte er ans Sweelinck-Conservatorium (Amsterdam), wo er ein dreijähriges Aufbaustudium im Fach „Cembalo“ bei Bob van Asperen absolvierte. Seine Konzerttätigkeit als Solo- und Continuocembalist führte ihn über die Grenzen Deutschlands hinaus, etwa nach China, Russland und in zahlreiche südamerikanische Länder. Seit 2002 arbeitet Wolfgang Kostujak außerdem als Publizist und Herausgeber im Auftrag verschiedener Verlage und öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Wolfgang Kostujak lehrt seit 1998 in Lehr- und Werkaufträgen an verschiedenen Hochschulen im deutschsprachigen Raum. Seit 2015 ist er als Lehrkraft für besondere Aufgaben in Festanstellung an der Folkwang Universität der Künste tätig, die ihn 2024 zum außerplanmäßigen Professor für das Fach „Historische Aufführungspraxis“ ernannte.
 

_Manuela Randlinger _ Außerplanmäßige Professorin für Harfe & Fachdidaktik Harfe
Manuela Randlinger wuchs in Traunstein auf und bekam ersten Unterricht an der Harfe bereits mit acht Jahren an der Musikschule in Traunwalchen, später bei Prof. Marianne Buck-Oberascher und bei Werner Karlinger am Mozarteum in Salzburg. Ab 1997 studierte sie Harfe an der Musikhochschule Würzburg bei Prof. Gisèle Herbèt, wo sie ihre Studien 2001 mit dem künstlerischen und dem pädagogischen Diplom sowie 2004 mit dem Konzertexamen abschloss. Bereits als Studentin spielte sie drei Jahre lang als Harfenistin am Nationaltheater Mannheim. Ab 2002 entwickelte sie sich beim Sinfonieorchester Wuppertal zu einer der führenden Orchester-Harfenistinnen Deutschlands. Seit 2015 ist sie Mitglied des Festspiel-Orchesters der Bayreuther Festspiele. Neben ihrer regen Auftrittstätigkeit als Solistin, mit renommierten deutschen Sinfonie- und Opernorchestern sowie bedeutenden Kammermusikensembles hat Manuela Randlinger an zahlreichen Aufnahmen mitgewirkt.
2009 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, war Dozentin am Orchesterzentrum|NRW in Dortmund und wurde 2013 Lehrbeauftragte für das Hauptfach Harfe an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Zum Wintersemester 2024|25 wurde sie zur außerplanmäßigen Professorin für das Fach Harfe ernannt.
 

Folkwang verabschiedete zudem vier hochgeschätzte und langjährige Lehrende in den Ruhestand:
 

Bereits zum 31. März 2024 hat Prof. Noam Meiri die Hochschule verlassen. Er war seit 2000  Professor für Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste.
 

Zum 31. August 2024 hat Prof. Werner Schepp die Hochschule verlassen. Er war seit dem Wintersemester 1999|2000 an Folkwang tätig, zunächst als Lehrbeauftragter für die Bereiche Kinderchorleitung, Orgelbau, Orgelkunde. 2007 wurde er zum Professor für Chorleitung an die damalige Folkwang Hochschule berufen, wo er auch Dekan des Fachbereiches 2 war.
 

Außerdem verabschiedete Folkwang Sperie Karas zum 30. September 2024. Er war seit dem Wintersemester 1975|76 Lehrbeauftragter im Bereich Jazz Big Band | Schlagzeug an Folkwang.
 

Zum 30. September 2024 hat ebenfalls Prof. Andreas Reiner Folkwang verlassen. Im Studienbereich Kammermusik unterrichte er seit 1998 an Folkwang.

 

Roenneke / 07. Oktober 2024