Sigurd Leeder (1902 - 1981)

Sigurd Leeder wurde 1902 in Hamburg geboren und studierte an der Hochschule der Bildenden Künste seiner Heimatstadt. Seit den 1920er Jahren trat er neben seinen Arbeiten als Bildender Künstler auch als Bühnen- und Kostümbildner sowie – ohne eine professionelle Ausbildung erhalten zu haben – als Tänzer und Choreograph in Erscheinung und wurde einer der engsten Mitarbeiter von Kurt Jooss. 1924 begründete er mit diesem das Ensemble Neue Tanzbühne am Theater Münster, 1927 die Tanzabteilung der Folkwang-Hochschule in Essen. In den folgenden Jahren tanzte er in Balletten von Kurt Jooss und schuf zahlreiche Ausstattungen für den Mitbegründer des deutschen Ausdruckstanzes. Als Jooss 1933 nach England emigrierte, folgte ihm Sigurd Leeder und wurde Mitglied der Ballets Jooss, die er 1946 verließ, um in London eine eigene Schule und die Sigurd Leeder Studio Group zu gründen. Als Tanzpädagoge begründete er – beeinflusst durch Rudolf Laban und Kurt Jooss – eine eigene Unterrichtsmethode: ein System, das sich in Spiralform vom Einfachen zum Komplexen, vom Kleinen zum Großen aufbaut. 1959 wurde Sigurd Leeder nach Chile eingeladen, um die Tanzabteilung an der Universidad de Chile in Santiago neu zu organisieren. 1964 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich im Schweizerischen Herisau nieder, wo er zusammen mit Grete Müller bis zu seinem Tod im Jahre 1981 eine Ballett-Schule leitete.

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