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von Ben J. Riepe für das Folkwang Tanzstudio

Uraufführung: 17. Juli 2009, Essen

Das Folkwang Tanzstudio konnte für diese Produktion den Düsseldorfer Choreographen Ben J. Riepe gewinnen.

Die Bühnenwelten von Ben J. Riepe sind skurril. Schön – schräg – surreal ist die Zusammenstellung seiner Szenen. Er pflegt den Grenzgang zur Bildenden Kunst, schöpft aus dem Fundus der Malerei, der Fotografie und des Films sowie der Popkultur. Die Darsteller bewegen sich mit einer reduzierten formalen Bewegungssprache in entrückten Kunstwelten, die durch die Konfrontation mit dem Alltäglichen und deren Ausnahmezuständen ad absurdum geführt werden. Es entsteht ein Spannungsfeld, das jederzeit ausbrechen könnte – ins Komische und ins Dramatische.

Bei der Recherche zu der Produktion mit dem Folkwang Tanzstudio beschäftigte sich Ben J. Riepe mit der bild- und wesenhaften Ästhetik des Todes, wobei sich der künstlerische Blick auf den Krieg fokussierte. Die Frage nach einem möglichen ästhetischen Wert menschlicher Grausamkeit wurde ein Leitmotiv des kreativen Prozesses.

Aus seiner eigenen Kompanie brachte Ben J. Riepe den Komponisten Alex Alves Tolkmitt, der eigens für diese Produktion neue Musik komponierte, und die Kostümbildnerin und Modedesignerin Anna Kleihues mit.

„Das Grausame hat einen magischen Reiz, und Riepe versteht es, selbst widerlichste Gewalt so in Szene zu setzen, dass die Zuschauer ebenso entsetzt wie fasziniert hinschauen.”
(NRZ, 20.7.2009)