kolme

Ein Tanzabend des Folkwang Tanzstudios

tripum - sonst | Choreographie Gabrio Gabrielli
The Maids of Honour | Choreographie Manuel Quero
explaining impossible | Choreographie Sanna Myllylahti


Drei Choreographen, drei Stücke, ein Tanzabend - so lässt sich „kolme” in kurzen Worten zusammenfassen. Hier nimmt - thematisch völlig voneinander unabhängig - die Vielfalt und der Facettenreichtum des zeitgenössischen Tanzes Gestalt an.

Gabrio Gabrielli erzählt in seinem Stück „tripum - sonst” italienische Hinterhof-Episoden. Eine skurrilen Personage, Tempo und südländisches Flair füllen die Bühne und lassen eine dichte Atmosphäre entstehen. Mit viel Liebe zum Detail zeigt Gabrio Gabrielli den ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Seine Choreographie lebt vom humorvollen Umgang mit den kleinen Lastern und Schwächen der Menschen, der sich in einer ebenso humorvollen Bewegungssprache ausdrückt. Mit „tripum - sonst” ist Gabrio Gabrielli eine liebevolle und zugleich witzige Milieustudie gelungen.

Manuel Quero gewährt mit seiner Choreographie „The Maids of Honour” Einblicke in das Leben von Hofdamen im Barock. Mit viel Humor und Augenzwinkern setzt er die Machtkämpfe, die Gehässigkeiten und die Gefallsucht der Damen in Szene. In üppigen roten Roben schwärmen sie über die Bühne, erobern sie sich mit raumgreifenden Bewegungen: exaltiert und immer ein bisschen hysterisch. Anrührende, leise Bilder werden von kraftvollen, furiosen Ensembleszenen abgelöst. „The Maids of Honour” ist ein Feuerwerk an Ausdruck und Tanz.

Sanna Myllylahti hat mit „explaining impossible” ein Spiegelbild unserer heutigen Gesellschaft geschaffen. Menschen zwischen Einsamkeit und Isolation treffen hier aufeinander. In sich gefangen können sie nur bedingt miteinander kommunizieren. Und doch kommt es immer wieder zu Begegnungen, die von großer Innigkeit und Intensität zeugen. Im intensiven Zusammenspiel von Licht und Schatten, melancholisch anmutenden, aber auch kraftvollen Bewegungsabläufen stimmen diese Begegnungen versöhnlich und hoffnungsvoll. „explaining impossible” entdeckt mit großer Sensibilität das Besondere im Alltäglichen.