Vier Künstler*innen und Designer*innen erhalten Stipendium an der Folkwang Universität der Künste
Das Stipendienprogramm „Artist / Designer in Residence“, das am 1. Mai im Folkwang Fachbereich Gestaltung gestartet ist, ermöglicht vier Künstler*innen und Designer*innen von Mai bis Oktober 2024 an selbst initiierten Projekten zu den Themenfeldern „biobasierte Materialien“ sowie „Technologie und Nachhaltigkeit“ zu forschen.
Grafik: Lena Jean Jäger
Das Programm ist Teil von Sustainability by Design (SBYD.SPACE), welches klimaneutrale und ressourcenschonende Lebens- und Produktionsweisen erforscht und mittels Designmethoden in Gesellschaft und Wirtschaft transferiert. Ziel des jährlich geplanten Residence-Programms ist es, den internationalen Austausch zu fördern sowie das Projekt durch die neuen Perspektiven und entstehenden Forschungsergebnisse zu bereichern.
In diesem Jahr arbeiten Robert Schnüll (Lehrbeauftragter für Neue Medien und Produktdesign an der Universität der Künste Berlin), Anja Lapatsch und Annika Unger (Gründerinnen des forschungsbasierten Designstudios LapatschlUnger) sowie Lilli Malou Weinhold (Folkwang Absolventin Industrial Design) an der Folkwang Universität der Künste am Campus Welterbe Zollverein an ihren Projekten:
Robert Schnüll wird sich während seiner Residence mit E-Waste (Elektroschrott) beschäftigen. Ziel seiner Arbeit ist es, eine prototypische Serie von Objekten zu entwickeln, die ausschließlich auf wiederverwendeten Elektronikkomponenten basieren, anstatt neue zu verwenden. Dadurch soll eine experimentelle Designentwurfspraxis erprobt werden, welche die vorhandenen Rohstoffe als Konstante betrachtet.
Der thematische Fokus von Studio LapatschIUnger liegt auf der Erforschung des Potentials von als CO2-negativ beschriebener Pflanzenkohle und deren Materialeigenschaften. Durch das Ansiedeln von Algen, Myzel, Bakterien, Moosen und Flechten soll der Frage nachgegangen werden, ob mittels der Integration vitaler Organismen neue Funktionen, Interaktionen und materielle Ausdrucksformen ermöglicht werden können.
Lilli Malou Weinholds Vorhaben ist es, die unsichtbare Schwermetallbelastung deutscher Böden sichtbar zu machen, indem sie keramische Glasuren aus Pflanzen herstellt, die diese Schwermetalle aus dem Boden gefiltert haben. Die entstehenden keramischen Objekte dienen so als Archiv und Zeugnis, als Warnung für künftige Generationen und als Anstoß für einen Dialog über Umweltbewusstsein.
Sustainability by Design (SBYD.SPACE) wird mit rund 5,7 Millionen Euro aus der Förderlinie „Innovative Hochschule“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) gefördert.
Detaillierte Informationen finden Sie unter: sbyd.space und auf Instagram (sbyd.space).
Ziganki / 07. Mai 2024