Folkwang

folkwang ist…virtuell verreist von Mario Sittek

Mario Sittek studiert Industrial Design an der Folkwang Universität der Künste. In seinem Semesterprojekt  „Retirement holidays at the brink of reality“ hat er sich mit virtuellen Reisen von zuhause aus beschäftigt.

Das Projekt „Retirement holidays at the brink of reality“ bietet den Benutzer*innen die Möglichkeit, eine Reise im eigenen Wohnraum zu unternehmen. Dabei eignet sich diese Art des Reisens besonders für Personen im Rentenalter als CO² sparende Alternative zu Langstreckenflügen und Kreuzfahrten. Aber auch in Zeiten von Ausgangs- und Kontaktsperren wünsche ich mir, dass Reiseprogramme wie dieses schon längst zur Normalität gehören würden und ich mir aussuchen könnte, wohin ich heute von meinem Balkon aus reise.

Somit könnte das halb-virtuelle Reisen das Leben am immer gleichen Ort abwechslungsreicher gestalten und eine Auszeit von eventuellem Stress oder sogar Ängsten bedeuten. Es ist ebenfalls möglich, diese Ziele mit einer*m weiteren Benutzer*in zu bereisen, diese*r würde als Avatar im Raum der*des jeweils anderen erscheinen und interagieren können. Weiterhin in der Lage zu sein, mit anderen Menschen etwas erleben zu können, ohne persönlich in Kontakt treten zu müssen, wäre derzeit sehr nützlich.

Foto: Mario Sittek
Foto: Mario Sittek

Und so funktioniert das virtuelle Reisen:

Über die „Microsoft HoloLens“ wird das „Retirement holiday“-Programm gestartet. Es handelt sich bei der HoloLens um eine „Mixed Reality“ Plattform. Interaktive Hologramme werden in den realen Wohnraum geladen und bilden den virtuellen Part der Reise. Gewohntes Reiseverhalten kann mit in das Erlebnis einbezogen werden, so können Vorbereitungen und Rituale beigehalten werden, die für eine vollwertigere Reiseerfahrung sorgen. Die Reisemöglichkeiten sind unbegrenzt. Es können Programme für jede Art von Reise erstellt werden. Ein Reisewunsch meiner Proband*innen war zum Beispiel ein „All-inclusive Hotel-Erlebnis“ auf dem Mars.

Ein Vorteil bei halb-virtuellen Reisen ist erst einmal die Vielfalt und abstrakte Art der möglichen Reiseziele. Darüber hinaus spart es CO²Emissionen, wenn die Reisenden keine Transportmittel benötigen, um an ihr Ziel zu gelangen. Ein Vorteil, der in diesem Projekt genutzten „Mixed Reality“, speziell gegenüber der „Virtual Reality“ ist, dass der reale Raum um die Nutzer*innen sichtbar bleibt und somit keine Orientierungsprobleme wie „Motion Sickness“ auftreten können.

Mario Sittek, Studiengang Industrial Design (M.A.)


Das Projekt entstand unter der Leitung von Carolin Schreiber (Industrial Design | Strategie & Vision sowie Gastprofessorin für das Projekt DEMENZ DINGE mit dem Schwerpunkt Social Design | Design & Partizipation an Folkwang) und Dr. Anne Caplan (Wuppertal Institut).