Folkwang

Thomas Dannemann inszeniert mit dem vierten Jahrgang Schauspiel

„ALLES WEITERE KENNEN SIE AUS DEM KINO"

Vorstellungen am 09. und 11. Mai im Pina Bausch Theater am Folkwang Campus Essen-Werden

Nach dem großen Erfolg der Produktion des Studiengangs Schauspiel in Bochum 2017 ist „ALLES WEITERE KENNEN SIE AUS DEM KINO“ nun auch erstmalig am Folkwang Campus Essen-Werden zu sehen. Der renommierte Regisseur Thomas Dannemann hat das Stück von Martin Crimp (Deutsch: Ulrike Syha) mit den Studierenden des 4. Jahrgangs Schauspiel der Folkwang Universität der Künste für die Bühne des Pina Bausch Theaters erneut bearbeitet.

Foto: John Sander

Foto: John Sander

 

„ALLES WEITERE KENNEN SIE AUS DEM KINO“ ist eine radikale Neufassung von Euripides „Die Phönizierinnen“, in der ein Chor von rätselhaften jungen Frauen die bekannten Figuren aus dem gewalttätigen Mythos der Vergangenheit in die Gegenwart holt. Die Vorstellungen finden statt am 9. Mai und 11. Mai, jeweils um 19.30 Uhr. Karten zum Preis von 5 Euro (3 Euro ermäßigt) gibt es telefonisch unter 0201_4903 231, per Mail an karten@folkwang-uni.de und an der Abendkasse.

 

Thomas Dannemann über die Zusammenarbeit mit den jungen Folkwang Schauspielerinnen und Schauspielern: „Ich freue mich, dass wir dieses Stück nun in Essen noch einmal auf die Bühne bringen können. Es macht mir, freien Herzens, große Freude mit den Studenten, auch wenn es viel Arbeit bedeutet. Ich erlebe sie als aufgeschlossen, wach und zugewandt und hoffe, dass die eine oder andere Erfahrung, die sie mitnehmen werden, hilfreich und stärkend für sie ist, wenn sie ans Theater gehen."
   
Der britische Dramatiker Martin Crimp überschreibt in seinem Stück „ALLES WEITERE KENNEN SIE AUS DEM KINO“ die antike Tragödie „Die Phönizierinnen“ von Euripides. Ein gespenstischer Mädchenchor holt die bekannten Figuren aus dem alten Mythos neu ans Licht der Jetztzeit: Noch einmal wird der Krieg um Theben aufgerufen, noch einmal der Kampf zwischen den Brüdern Eteokles und Polyneikes, der für beide tödlich endet, ebenso für ihre Mutter Iokaste, die mit Ödipus unwissentlich ihren eigenen Sohn geheiratet hatte. Wie Wiedergänger ihrer selbst erinnern und durchleben sie alle in Crimps Stück ein weiteres Mal ihr furchtbares Schicksal, dessen Fäden sich endgültig verwirrten, als Ödipus die Frage der Sphinx beantwortete.
In einer Sprache, die nahtlos zwischen antikem Tragödienton, Slang und aktuellem Militär-, Politik- und Wirtschaftsvokabular wechselt, zeigt Martin Crimp, wie die Lösung eines Rätsels nur weitere Rätsel produzierte und eine Spirale der Gewalt in Gang setzte, deren Wucht bis heute wirkt.

 

03. Mai 2018