Folkwang

Folkwang trauert um den ehemaligen Professor für Posaune Fritz Emil Marreck

Wie die Hochschule jetzt erst erfuhr, ist der Posaunist und langjährige Folkwang Lehrer Prof. Fritz Marreck bereits im Juli 2019 im Alter von 85 Jahren verstorben. Die Folkwang Universität trauert um einen besonderen Musiker und engagierten Pädagogen.

Foto: Privat

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Fritz Marreck hat nicht nur an der damaligen Folkwangschule für Musik, Tanz, Sprechen studiert und dort 1954 seinen Abschluss (Hauptfach Posaune) mit Auszeichnung bestanden. Marreck unterrichtete auch seit 1959 die Hauptfachklasse Posaune an Folkwang und war über 40 Jahre – von 1963 bis 2006 – künstlerischer Hauptfachlehrer für Posaune an der damaligen Folkwang Hochschule. Im Jahr 1983 ist ihm in Anerkennung seiner Arbeit der Titel eines Professors verliehen worden.

 

Folkwang Lehrende, Mitarbeiter*innen und ehemalige Wegbegleiter trauern um einen besonderen Folkwängler. Wir werden Prof. Marreck stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Andreas Hebeler, Folkwang Student von Prof. Marreck in den 1990er-Jahren und heute Soloposaunist der Essener Philharmoniker, erinnert sich in einem persönlichen Nachruf an seinen Lehrer.


Persönlicher Nachruf zu Prof. Fritz Marreck

Von seinem ehemaligen Studenten Andreas Hebeler


Lieber Fritz!

Vor genau dreißig Jahren kam ich als Gymnasiast zu meinem ersten Unterricht zu Dir. Was wir damals beide noch nicht wussten: es folgten acht weitere Jahre, davon vier als Student an der Folkwang Universität in Werden. Ohne diese Zeit mit Dir wäre meine berufliche Laufbahn in anderen Bahnen verlaufen, hätte ich meine selbst gesteckten Ziele niemals erreichen können.

Ich kann nur eines sagen, und dabei schreibe ich bestimmt für Hunderte von Posaunisten und anderen Blechbläsern: Danke! Dein Engagement überstieg zu jedem Zeitpunkt das Normalmaß, selbst als Schüler hatte ich bereits dreimal pro Woche Unterricht bei Dir.

Du hast mich und uns alle durch die komplette Orchesterliteratur geführt, hast die Standardwerke genau wie neuere Stücke mit größter Sorgfalt behandelt, hast ungezählte Male mit Hilfe Deiner bestens geschulten Ohren Intonationsprobleme gelöst, hast uns mit Hingabe und Authentizität ein berufliches Ethos mit auf den Weg gegeben, vom dem ich nach wie vor sehr profitiere. Ich weiß bis heute nicht, wie viele Stunden Du jede Woche in Werden gewesen bist, gefühlt warst Du einfach immer da. Wir konnten zu beinahe jeder Zeit Unterricht vereinbaren, vor Probespielen oder Prüfungen hast Du uns immer zur Seite gestanden.

Der Samstagmorgen gehörte Dir und dem Torbogen; egal, wen ich heute noch darauf anspreche, alle erinnern sich an „Kammermarreck“! Von Posaunenensemble, gemischten Gruppen bis hin zu Satzproben hast Du alles ertragen, hast Dir falsche Töne, laute Geräusche und unsaubere Akkorde angehört, nur um mit Humor und Geduld den Versuch zu unternehmen, alles halbwegs gerade zu biegen.

Ich hoffe, dass die himmlischen Klänge, die Du jetzt sicher hörst, auch gut intoniert sind, sonst musst Du leider noch weiterarbeiten.

Danke für alles!
Dein Schüler Andreas
(Soloposaunist der Essener Philharmoniker / Lehrbeauftragter für Posaune an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf)                   

 

29. Oktober 2019