Folkwang

Folkwang Sommeroper „Wunderland“

Märchenhaftes Musiktheater für Kinder und Erwachsene von Anno Schreier nach Lewis Carroll

Premiere am 13. Juni im Pina Bausch Theater, weitere Vorstellungen am 14. und 15. Juni

Diese Woche heißt es am Folkwang Campus Essen-Werden wieder: opera! Im Rahmen der SommerWerkStatt Musiktheater zeigen Folkwang Studierende des Studiengangs Gesang | Musiktheater unter der Mitwirkung aller Folkwang Fachbereiche vom 13. bis 15. Juni ein märchenhaftes Stück beliebter Kinderliteratur: „Wunderland“ (UA 2013, Mainfranken Theater Würzburg) ist eine musiktheatralische und ganz eigene Version von Lewis Carrolls Kinderbuch Klassiker „Alice im Wunderland“.

Foto: Marie Laforge

Foto: Marie Laforge

 

Komponiert von dem deutschen Komponisten Anno Schreier (*1979), der Text stammt von Alexander Jansen.

 

Auf der Bühne des Pina Bausch Theaters singen, spielen und musizieren Folkwang Studierende den 16 Episoden umfassenden Songzyklus. Geschrieben ist er für Sänger*innen und ein kleines sehr ungewöhnliches Musikensemble bestehend aus Klarinette, Schlagzeug, Akkordeon und Kontrabass. So bunt und abwechslungsreich wie die Geschichte und Figuren ist auch die Musik von Anno Schreier: Ein Mix verschiedenster Stile von Blues-Rock bis psychedelischer Popmusik.

Für die Inszenierung an Folkwang zeichnet Susanne Frey (a. G.) verantwortlich. „In der Folkwang Oper erzählen wir die Geschichte als Märchen, haben allerdings einige unerwartete Wendungen und neue Elemente eingebaut“, sagt Susanne Frey. „Das Publikum kann sich auf viele Überraschungen freuen. So ist die Rolle der Heldin Alice beispielsweise mit vier Studierenden besetzt.“ So stehen in verschiedenen Abendbesetzungen Amelia Vásquez Rendon, Elisa Birkenheier, Franziska Fait, Kejti Karaj, Mirjana Burnaz, Antonia Busse (Studiengang Gesang | Musiktheater) und Valentina Restrop, Studentin des Bachelor Studiengangs Tanz, als Alice auf der Bühne.

Als ehemalige Lehrende für Gesang | Musiktheater und szenisch-musikalischen Unterricht ist die Regisseurin bereits ein bekanntes Gesicht an Folkwang: „Es ist toll, die Studierenden jetzt aus einer anderen Perspektive zu sehen“, sagt Susanne Frey. „Sie sind sehr engagiert und professionell; es macht viel Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Die Musikalische Leitung von „Wunderland“ liegt bei Lothar Welzel, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Folkwang Universität der Künste.

 

Foto: Marie Laforge
Foto: Marie Laforge
Foto: Marie Laforge
Foto: Marie Laforge
Foto: Marie Laforge
Foto: Marie Laforge
Gestaltung: Janina Rettig

 

Details zum Stück

Wie auch in den Büchern begibt sich Alice in der Folkwang Inszenierung nach ihrem Fall in ein Kaninchenloch auf die Reise durch ein wunderliches Fantasieland. Dort trifft sie auf verschrobene Charaktere wie die rauchende Raupe, den verrückten Hutmacher oder die Zwillinge Dideldum und Dideldei. Den Weg hinaus weisen kann ihr jedoch keines der Wesen. Deshalb verlässt sich Alice auf ihre Fantasie statt auf Logik.

Vorstellungen
Die Premiere von „Wunderland“ findet am Donnerstag, 13. Juni, um 19.30 Uhr statt. Weitere Vorstellungen folgen am Freitag, 14. Juni, um 12.30 Uhr und 19.30 Uhr sowie Samstag, 15. Juni, um 19.30 Uhr im Pina Bausch Theater. Karten gibt es zum Preis von 5 bzw. 3 Euro (ermäßigt) telefonisch unter 0201 4903 231, per Mail unter karten@folkwang-uni.de und an der Abendkasse. Die Aufführungen sind für interessierte Zuschauer*innen ab acht Jahren geeignet.

Die Regisseurin
Susanne Frey wurde in München geboren und war nach ihrem Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte als Regieassistentin und Abendspielleiterin an der Oper Nürnberg und der Staatsoper Unter den Linden Berlin engagiert.

Seit dem Jahr 2004 ist Susanne Frey freischaffend tätig und führt an verschiedenen freien sowie städtischen und staatlichen Theatern im In- und Ausland Regie. Sie inszenierte Opern, Schauspiel, szenische Konzerte und spartenübergreifende Produktionen u.a. für das Theater Nürnberg, die opéra nomade Paris, BACHChor&Orchester Fürstenfeldbruck, das Theater Osnabrück, das Theater Lübeck und die Staatsoper Unter den Linden Berlin.


2003 gründete sie als künstlerische Leiterin das Künstlerkollektiv <voices>, mit dem sie experimentelle Musiktheaterprojekte realisiert. Von 2011 bis 2018 unterrichtete sie im Rahmen eines Lehrauftrages an der Folkwang Universität der Künste szenische Arienarbeit, sie arbeitet regelmäßig als Dozentin für szenischen Unterricht an der Bayerischen Singakademie. Ihre letzte Inszenierung war die „Bernstein Mass“ der Düsseldorfer Symphoniker im Dezember 2018 in der Tonhalle Düsseldorf.

Über Anno Schreier
Anno Schreier wurde 1979 in Aachen geboren und hat sich vor allem als Opernkomponist einen Namen gemacht. Im Jahre 2011 wurde seine Oper "Die Stadt der Blinden" nach José Saramago am Opernhaus Zürich uraufgeführt. 2012 folgte "Mörder Kaspar Brand" an der Deutschen Oper am Rhein, 2013 "Wunderland" am Mainfranken Theater Würzburg und "Prinzessin im Eis" am Theater Aachen. Das Theater an der Wien eröffnete die Spielzeit 2016/17 mit "Hamlet" (Libretto: Thomas Jonigk, Inszenierung: Christof Loy). Im Februar 2019 ist Anno Schreier mit der Oper "Schade, dass sie eine Hure war" an der Deutschen Oper am Rhein vertreten (Inszenierung: David Hermann), im Dezember 2019 mit der Familienoper "Der Zauberer von Oz" am Theater Aachen.

Anno Schreier studierte Komposition bei Manfred Trojahn in Düsseldorf, am Royal College of Music in London sowie bei Hans-Jürgen von Bose in München. Seit 2008 unterrichtet er Musiktheorie an der Hochschule für Musik Karlsruhe. 2017 wurde Schreier mit dem Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie "Musiktheater" ausgezeichnet.

 

Janina Rettig / 12. Juni 2019