Der aus Israel stammende Choreograf Emanuel Gat, der zunächst Musik studierte, überzeugt durch seine musikalisch und tänzerisch pulsierenden Arbeiten, die stets auch soziale Zusammenhänge zwischen Gruppe und Individuum sichtbar machen. Er gewann mit Stücken wie „Winterreise“ und „The Rite of Spring“ internationale Beachtung. In seiner mit den TänzerInnen des Folkwang Tanzstudios kreiierten Choreographie „Mondschein“ steht die Erkundung kontrapunktistischer Prinzipien in der Musik und im Tanz im Mittelpunkt. „Mondschein“ wurde im Rahmen der Spielzeiteröffnung des tanzhaus nrw im August 2014 mit TänzerInnen des FTS uraufgeführt und ist nun erstmals in Essen zu sehen.
David Hernandez hat im Mai 2014 erstmals mit den TänzerInnen des Folkwang Tanzstudios gearbeitet. „Passage“ wurde von ihm eigens für das Ensemble des FTS kreiert. Sein Stück handelt von einer Zeit des Übergangs, dem Gefühl sich zwischen zwei „Lebensstationen“ zu befinden. Der Choreograph bewegt sich seit langem erfolgreich zwischen den Disziplinen Musik und Tanz. Seine Tanzsprache variiert zwischen Gestik und Ästhetik, sie schafft eine eigene Form der Kommunikation.
„Es ist spannend zu sehen, dass jeder Choreograph seine eigene Handschrift hat, seine eigene Art Bewegung zu komponieren.“, so Prof. Rodolpho Leoni, Künstlerischer Leiter des Folkwang Tanzstudios. „Beide Arbeiten sind geprägt von der Lust mit Bewegung, Raum und Musik umzugehen und neue Wege zu beschreiten. Für die TänzerInnen des Folkwang Tanzstudios ist es eine tolle Erfahrung mit diesen bekannten Choreographen zu arbeiten und mit unterschiedlichen Bewegungsvokabularen umzugehen.“
Premiere ist am Mittwoch, 21. Januar, um 19.30 Uhr. Es folgen weitere Vorstellungen am Donnerstag, 22. Januar, Freitag, 23. Januar und Samstag 24. Januar zur gleichen Zeit.
Karten gibt es zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 5 Euro) telefonisch unter 0201 4903 231, per Mail unter karten(at)folkwang-uni.de und an der Abendkasse.
Das Folkwang Tanzstudio (FTS) wurde 1928 von Kurt Jooss gegründet. ChoreographInnen wie Pina Bausch, Susanne Linke, Reinhild Hoffmann, Urs Dietrich, Mark Sieczkarek und zuletzt Henrietta Horn haben das Profil des FTS geprägt, das seit 2012 von Rodolpho Leoni geleitet wird. Als Ort der Innovation, der Entwicklung von tänzerischer und choreographischer Qualität zeigt das FTS sowohl Arbeiten von jungen ChoreographInnen im Rahmen ihres Masterstudiums an der Folkwang Universität der Künste, als auch Stücke, die in Zusammenarbeit mit internationalen GastchoreographInnen entstehen.
Emanuel Gat startete seine Karriere als Tänzer in der Liat Dror Nir Ben Gal Company in Israel. 2004 gründete er seine eigene Kompanie am Suzanne Dellal Centre in Tel Aviv und gewann mit Stücken wie „Winterreise“ und „The Rite of Spring“ internationale Beachtung, u. a. wurden seine Arbeiten mit dem renommierten „Bessie Award“ ausgezeichnet. 2007 verlegte er seinen Lebens- und Arbeitsschwerpunkt nach Frankreich und zog mit seiner Kompanie ins südfranzösische Istres. 2013 war Emanuel Gat assoziierter Künstler des Montpellier Danse Festival und brachte dort die Stücke „The Goldlandbergs“ und „Corner Etudes“ zur Uraufführung. Ensembles wie das Tanztheater Bremen, Candoco Dance Company oder Kompanien wie das Ballet de lüOpera National de Paris, Ballet du Grand Theatre de Geneve oder Ballet de Lorraine beauftragten ihn mit der Entwicklung von Choreographien.
David Hernandez, in Miami (USA) geboren, studierte Musik, Jazz und Oper an der Universität in Miami und Tanz an der New World School of the Arts. Nach ersten eigenen Arbeiten in Miami, ging Hernandez nach New York, wo er mit der Trisha Brown Company arbeitete. Mit Meg Stuart siedelte er nach Europa über und unterstützte sie beim Start ihrer Company „Damaged Goods“. David Hernandez etablierte sich in Brüssel und unter dem Kompanienamen „Edward“ kreierte er viele erfolgreiche Vorstellungen und Installationen.
Als Pädagoge unterrichtet er seit mehr als 17 Jahren bei PARTS, gibt Workshops und erstellt Gastchoreographien für Kompanien und internationale Schulen.
Zusätzlich zu seiner Arbeit im Tanz tritt David Hernandez als Ensemblemitglied von „Graindelavoix“ als Sänger auf und wirkt in Konzerten und Aufnahmen vom „Reve d‘ Elephant Orchestre“ mit.
Bömke-Ziganki / 18. Dezember 2014