Musikalischen Hochgenuss mit Meisterwerken des Barock bieten Chor- und Instrumentalensembles der Folkwang Universität der Künste am Donnerstag, 29. Juni. Bei der Folkwang Abendmusik ab 19.30 Uhr in der Evangelischen Kirche in Essen-Werden (Heckstraße) präsentieren das Folkwang Vokalensemble, der Folkwang KONZERTCHOR, der Folkwang FRAUENCHOR sowie Folkwang BAROCK Werke von Johann Sebastian Bach, Domenico Scarlatti und Antonio Vivaldi. Künstlerische Leiter des Konzerts sind Prof. Jörg Breiding und Prof. Werner Schepp. Der Eintritt ist frei.
Von Antonio Vivaldi (1678-1741) erklingt das Gloria, RV 589. Heutzutage werden die Werke des italienischen Komponisten von gemischten Chören mit Frauen- und Männerstimmen aufgeführt. Vivaldi selbst hatte zu Lebzeiten nur einen Frauenchor zur Verfügung: Im Ospedale della Pietà, einem Waisenhaus und zugleich einer Musikschule in Venedig, arbeitete er als Musiklehrer, Komponist und Dirigent. Seine Werke haben dort Nonnen in den Gottesdiensten gesungen. Bei der Folkwang Abendmusik erlebt das Publikum eine Fassung des Glorias, die dem ursprünglichen, von Frauenstimmen dominierten Klang sehr nahe kommt.
Das zehnstimmige Stabat Mater von Domenico Scarlatti (1685-1757) gilt als eine der großen musikalischen Schöpfungen des 18. Jahrhunderts und genießt nicht umsonst den Ruf als Meisterwerk der Chorliteratur. Durch den großen Umfang, die klare stilistische Einheit und die lyrischen Stilmittel des Werkes wird die dramatische Qualität des Opernkomponisten deutlich.
Zu hören ist bei der Folkwang Abendmusik außerdem die doppelchörige Motette Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf, BWV 226 von Johann Sebastian Bach (1685-1750) mit solistischer Besetzung. Zwei weitere Werke des großen deutschen Barockkomponisten und Thomaskantors erklingen ebenfalls in dem Konzert, allerdings in 20-stimmigen Bearbeitungen von zeitgenössischen Komponisten.
Knut Nysted (1915-2014) schuf mit dem Werk Immortal Bach eine Raumklang-Improvisation über den Schlusschoral der Kreuzstabkantate BWV 56. Fünf gemischte Chöre singen diesen Choral im Raum verteilt in unterschiedlichen Tempi und treffen sich an definierten Haltepunkten zu einem homogenen Gesamtklang. Die Bearbeitung für den 20-stimmigen, im Raum angeordneten Chor des Contrapunctus I aus Bachs Kunst der Fuge hat einen direkten Bezug zur Folkwang Universität der Künste. Der Komponist und Musikwissenschaftler Dieter Schnebel (*1930) hat dieses Werk 1971/72 komponiert und dem damaligen Folkwang Professor für Orgel Gerd Zacher gewidmet.
Über die Kampagne „Folkwang ist…“:
90 Jahre Folkwang Universität der Künste – das nehmen wir zum Anlass, uns das ganze Jahr hinweg mit unserer Identität zu beschäftigen und 2017 unter das Motto „Folkwang ist…“ zu stellen. Bei der gleichnamigen Kampagne sind alle eingeladen mitzumachen: Unsere KünstlerInnen geben Antworten mit zahlreichen Veranstaltungen aus Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft. Gleichzeitig fragen wir FolkwänglerInnen, FreundInnen, PartnerInnen, FörderInnen und alle Interessierten, was für sie persönlich Folkwang ist: über Social Media, im öffentlichen Raum, bei Ausstellungen, auf der Bühne, per Postkarte und auf www.folkwangist.de. Alle Beiträge werden veröffentlicht – per Hashtag #folkwangist auf Facebook, Twitter und Instagram und auf www.folkwangist.de.
Collmann / 13. Juni 2017