Folkwang

Studierende stellt im Museum Folkwang aus!

Im Rahmen eines Plakatwettbewerbs zum Thema ,,Essen - Grüne Hauptstadt" war Leonie Eickenbusch (Kommunikationsdesign) eine der wenigen Studierenden, die ihr Projekt am Ende im Museum Folkwang ausstellen durfte. Woher sie ihre Inspiration nimmt, wie viele Gedankenschritte es manchmal bis zum fertigen Endprodukt bedarf und was die Auszeichnung, in solch einem Museum ausstellen zu dürfen, für sie bedeutet, dazu mehr im folgenden Interview.

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Was hat Dich motiviert, an der Ausstellung zum Thema ,,Essen-Grüne Hauptstadt Europas” teilzunehmen?

Das Thema ,Plakatwettbewerb kam eigentlich zum ersten Mal in unserem Uni-Kurs ,,Grundlagen der Typographie” auf. Unser Professor hat uns also dazu bewegt, als gesamter Kurs am Wettbewerb teilzunehmen. Ich fand die Idee sehr gut, da es ein relativ praxisnahes Beispiel einer Arbeit ist. Man bekommt klare Richtlinien gestellt und eine spezielle Fragestellung.


Beschreibe die Idee zu Deiner Arbeit und was Dich dazu inspiriert hat.

Innerhalb unseres Kurses gab es von Prof. Birnbach den Ratschlag, die Aufgabenstellung fotografisch umzusetzen. Das hat die Sache natürlich ein wenig eingeschränkt, aber gleichzeitig auch vereinfacht.

Die Themen, welche durch den Wettbewerb vorgegeben wurden und sich innerhalb der Arbeit wiederfinden sollten, waren Wandel, Bewegung und Umdenken.

Zunächst bin ich also mit meiner Kamera raus auf die Straßen Essens gegangen und habe nach Motiven und Ideen gesucht. Mich interessierte das versteckte Grün innerhalb der Stadt, das Grün, welches sich an den absurdesten Plätzen wiederfindet.

Einer dieser Plätze war die karge Fensterdekoration eines Büros zu dem mir die Idee kam, dass der Begriff ,,Verborgene Talente” gut zu diesem Motiv passen könnte. Dies brachte mich wiederum auf die Idee, nach noch mehr Begriffen und auch Sprichworten zu suchen, die zu den einzelnen Fotos passen.

Es war am Anfang also weniger eine klare Idee oder Inspiration, die ich hatte. Vielmehr war es ein Prozess des Inspiration Findens. Man geht auch in den ersten Schritten oft viel zu verkopft an die ganze Sache heran. Man denkt in Klischees, möchte den Anforderungen gerecht werden und arbeitet dabei viel zu plakativ.

Aber auch dieser Arbeitsschritt ist wichtig für das spätere Endergebnis. Es ist wichtig, sich diese plakativen Ideen aufzuschreiben und zu skizzieren, um sie aus dem Kopf zu bekommen und zu merken, dass es das eben nicht sein kann.

Mein Endergebnis besteht nun aus drei Serien, von denen eine ausgewählt wurde, im Museum Folkwang ausgestellt zu werden.


Wie war es für Dich, Deine Arbeit im Museum Folkwang ausgestellt zu sehen?

Es war vor allem etwas absurd und komisch. Die Räumlichkeiten im Museum Folkwang sind sehr offiziell. Man sieht seine eigenen Arbeiten ja normalerweise mit anderen Augen und plötzlich bekommt alles so einen offiziellen Rahmen und viele Menschen schauen sich deine Arbeit an -

das ist schon seltsam. Ich hatte allerdings nicht das Gefühl, dass es meine Arbeit in irgendeiner Form aufwertet. Lob ist natürlich immer schön, aber mir geht es häufig wirklich vielmehr um den Schaffensprozess als um das fertige Endergebnis. Dadurch, dass das Projekt schon so lange zurücklag und die Arbeiten erst später ausgestellt wurden, war ich mit meiner Umsetzung auch nicht mehr hundertprozentig zufrieden. Das ist aber immer so bei mir, man entwickelt sich eben stetig weiter.


Gab es während der Ausstellung viele Rückmeldungen zu Deiner Arbeit? Wie wichtig ist dieses Feedback als Künstlerin für Dich?


Die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung hatte einen sehr offiziellen Charakter, es war sehr viel los und dadurch hat man vom Feedback auch nicht so viel mitbekommen. Auszeichnungen sehe ich aktuell noch als ,,Extra” an, schließlich bin ich noch Studentin und befinde mich in der Lernphase. Man hat bei solchen Veranstaltungen allerdings die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen, das halte ich für sehr sinnvoll.


Wie sah der Arbeitsprozess bis hin zum fertigen Plakat aus?

Wir hatten jede Woche Unterricht mit Prof Birnbach, der unter anderem unsere Projekte für den Wettbewerb betreut hat. Dort stellte jeder wöchentlich seine aktuellen Entwürfe vor und konnte sie mit dem Kurs besprechen. Diese ständige Rückmeldung innerhalb des Arbeitsprozesses war sehr hilfreich! Als das Endergebnis feststand, mussten wir das Plakat einmal als Datei und ausgedruckte Version an unseren Professor senden. Der aufwändigste Arbeitsschritt war also wirklich die Ideenfindung. Am Plakatwettbewerb arbeitete unser Kurs ein ganzes Semester lang.

Was wird nun nach der Ausstellung mit den Plakaten geschehen?

Jemand vom Plakatmuseum/Archiv hat sich gemeldet. Die Plakate sollen wohl dort archiviert werden. Bevor die Ausstellung beendet wurde, bin ich aber noch einmal zum Museum Folkwang gegangen und habe für mich Bilder von der Ausstellung unserer Plakate gemacht. Ich möchte während des Studiums noch an meiner eigenen Website arbeiten, dort werden die Bilder der Ausstellung sicherlich auch ihren Platz finden.

 

Fotos: Privat

 

Ein Beitrag im Rahmen des Projekts „Folkwang StudiScouts“.

 

Emily Dilewski / 13. September 2017