Folkwang

Sophia Lanzinger - Folkwang Preisträgerin 2017

Am Sonntag, 02. Juli 2017, wurden die diesjährigen Folkwang Preise verliehen. StudiScout Lisa Koenig hat sich mit Sophia Lanzinger unterhalten, die mit dem Folkwang Preis in der Sparte Gestaltung ausgezeichnet wurde.

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Du bist Folkwangpreisträgerin 2017! Wie fühlt sich das an?

Ich freue mich über die Wertschätzung meiner Arbeit durch meine Kunsthochschule.

Welche Bedeutung hat der Preis für dich?

Die Kritiken, die ich von der Jury bekommen habe, waren im Positiven wie im Negativen sehr hilfreich für mich und haben meinen eigenen Blick auf die Arbeit weiter verfeinert, was für mich fast wichtiger ist, als schlussendlich den Preis zu gewinnen, über den ich mich aber natürlich sehr gefreut habe. Dass sich Professoren verschiedener Fachrichtungen und anderer Disziplinen und interessierte Förderer intensiv mit meiner Arbeit auseinandergesetzt haben, bringt noch einmal neue Facetten des Werks hervor, die erst auf der Seite der Rezeption und nicht schon allein im Schaffensprozess sichtbar werden. Ich denke, interdisziplinäres Interesse bereichert überdies grundsätzlich alle Fachrichtungen.

Den Preis bekommst du für ein Projekt mit dem Titel „Humangeographie“. Worum geht es dabei?

Fotografiert habe ich Orte, an denen Mensch und Natur aufeinander treffen und der Mensch dort sichtbar wird, wo er das Material umgestaltet, das ihm gegeben ist, die Nischen besetzt, die ihm angeboten werden und über das hinausgeht, was ihn einzugrenzen scheint – wo er gestaltet und zurück tritt hinter die Welt, die ihm gegeben ist.

Wie bist du gerade darauf gekommen?

Die Auseinandersetzung zwischen der Instanz Mensch und der Welt, in die er geworfen wurde, ist Kern meiner künstlerischen Tätigkeit.

Wie sieht die Umsetzung aus?

Die Bilder sind 120x150cm groß ausbelichtet und auf Alu-Dibond kaschiert.

Was inspiriert dich an der Fotografie?

Die Grenzen der Sprache: Dass sie an einem gewissen Punkt unzulänglich zu werden beginnt, an dem sie weder adäquat erklären, noch wirklich das greifen kann, was gezeigt wird.

Was sind deine zukünftigen Arbeitsziele?

Humangeographie ist ein Werkzyklus, der mich weiterhin begleiten wird. Ein zeitliches Limit setze ich mir dafür nicht.

Während deines Studiums gab es bestimmt auch Höhen und Tiefen. Gab es Momente, in denen du an dir gezweifelt hast? Wie bist du mit diesen Momenten umgegangen?

Kreativer Zweifel ist das Wesen der Spontaneität, die das Kunstwerk bestimmt.

Anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Folkwang Universität der Künste läuft ja momentan die Kampagne „Folkwang ist...“. Was ist Folkwang für dich?

Kreatives Potential.

 

Lisa König / 11. Juli 2017