Folkwang

In der Zwischenzeit

Beim „Composed Theatre Collaboratory“-Workshop mit Simon Bahr

Die vorlesungsfreie Zeit ist fast zu Ende. Folkwängler*innen bereiten sich auf das neue Semester vor. Doch was ist in der Zwischenzeit passiert? StudiScout Mihajlo Milošev sprach mit Folkwang Student Simon Bahr, der im Sommer am „Composed Theatre Collaboratory“-Workshop in Finnland teilgenommen hat.

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Folkwang Student Simon Bahr | Foto: Karla Groth

 

Simon, du studierst Integrative Komposition (Bachelor) mit dem Schwerpunkt Elektronische Komposition und Musikwissenschaft (Master) und hast dich darum entschieden, ein Stück vom Sommer mit einer Weiterbildung zu verbringen. Und zwar in einem Workshop. Wie bist du draufgekommen?
Die von der EU getragene Plattform „Ulysses Network“ sammelt aktuelle Ausschreibungen für Workshops, Wettbewerbe und Ähnliches im Bereich Zeitgenössischer Musik. Dort schaue ich ab und zu nach, was es so Neues gibt. Als ich auf die Ausschreibung für einen Workshop mit dem amerikanischen Komponisten Mark Applebaum gestoßen bin, dessen Arbeit mich sehr fasziniert, habe ich mich sofort darauf beworben.

Wie lief der Workshop ab und hast du zum ersten Mal an einem solchen Kurs teilgenommen?
Der einwöchige Workshop hieß „Composed Theatre Collaboratory“ und fand im Rahmen des „Time of Music“ Festivals in Viitasaari, Finnland, statt. Es haben etwa zehn Studierende mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten teilgenommen, Komponist*innen, Performer*innen und solche, die beides in sich vereinen. Nach einer Einführung in die Arbeit von Mark Applebaum am ersten Tag haben wir begonnen, gemeinsam kleine Performances zu entwickeln, von denen einige dann am Ende zu einem gemeinsamen Abschlusskonzert ausgearbeitet wurden.
Ich war bereits auf ein paar Workshops, in denen in kleinen Gruppen mit wenig Zeit kurze künstlerische Arbeiten entwickelt wurden. Das ist ein spannender und sehr bereichernder Prozess und ich kann allen empfehlen, so etwas mal auszuprobieren. Neu war für mich der Schwerpunkt auf theatrale Elemente.



Simon Bahr (links) experimentiert während des Workshops in Finnland. | Foto: privat

Inwiefern unterscheiden sich der Inhalt bei dem Workshop und in deinem Studium?

Ein solcher Workshop und mein Studienalltag sind nicht wirklich miteinander vergleichbar: Im Studium kann mit viel Zeit an Sachen gearbeitet werden und die resultierende Aufführung o. ä. steht im Vordergrund. Bei einem Workshop ist mir das Resultat an sich nicht so wichtig und ich gehe nicht mit dem Ziel dorthin, meine persönlichen Vorstellungen zu verwirklichen. Stattdessen geht es mehr um den gemeinsamen Prozess, um das Kennenlernen anderer Musik- und Kunststudierendenden außerhalb der Folkwang und um die kurzen aber oft um so intensiveren Impulse, die untereinander ausgetauscht werden können.

Was nimmst du vom Workshop mit?
Bei diesem Workshop habe ich einige Personen kennengelernt, deren Perspektiven und Positionen mich nachhaltig beeinflusst haben. Außerdem werde ich einige davon wiedertreffen und mit einigen auch in Zukunft gemeinsame Projekte machen. Das ist sehr wertvoll!

Ein Beitrag im Rahmen des Projekts „Folkwang StudiScouts“.

 

Mihajlo Milošev / 30. September 2022