Folkwang

Folkwang SINFONIETTA - Die ganze Palette der Gefühle

Drei Studierende berichten über die diesjährige Probenphase des Folkwang Kammerorchesters

Wer an Folkwang Instrumentalausbildung, Komposition oder Gesang studiert, hat die Wahl, sich in einem von 12 Ensembles auszuprobieren. Eine besondere Möglichkeit, Stücke aller Art und aller Epochen zusammen zu entdecken. Im Rahmen des Konzerts von Folkwang SINFONIETTA erzählen uns Laura (Geige), Joel (Cembalo) und Bela (Kontrabass), was für sie das Besondere an diesem Ensemble und dem Probenprozess war.

Glücklich bei der Probe: Laura Muskare, Bela Bluche und (vorne) Joel Keller | Foto: Ericka Manuel Villatoro Guzman

 


Gastdirigent Maurice Steger arbeitet an der Energie des Orchesters  | Foto: Ericka Manuel Villatoro Guzman
 


Laura Muskare - vielseitig und gefühlvoll an der Sologeige  | Foto: Ericka Manuel Villatoro Guzman
 

Drei Fragen an…LAURA MUSKARE (M.Mus. Professional Performance, Geige, 5. Semester)

Ist die Form oder der Ton der Grund, warum du dich entschieden hast, dein Instrument zu spielen?
Ich habe mich für die Violine wegen der Faszination der Saite entschieden – und bin wahrscheinlich deswegen schon so lange mit meiner Violine zusammen. Sobald der Bogen sie berührt, kann man die ganze Palette der Gefühle ausdrücken.
 

Was bedeutete für dich die Zusammenarbeit mit dem Gastdirigenten Maurice Steger?Foto: Ericka Manuel Villatoro Guzman

Die intensive Probenwoche mit Prof. Midori Seiler hat viel Spaß gemacht und auch die Arbeit mit Maurice Steger, beides Superstars in der Barock-Szene. Es war definitiv eine große Freude und ein Privileg, diese Tage zusammen zu verbringen und von ihnen zu lernen. Ich wollte schon lange Teil dieses Ensembles sein - das Repertoire und die Arbeit sind immer sehr speziell und intensiv, und dieses Mal war es ein schönes und sehr grooviges Programm mit Barockmusik.
 

Was war deine Aufgabe als Konzertmeisterin?

Meine Aufgabe als Konzertmeisterin war es, die Instrumentengruppen zu verbinden, die Gesten des Dirigenten zu übersetzen und die Richtung zu zeigen. Im Grunde alles, was dem Orchester hilft, sich so sehr wie möglich als ein Organismus zu fühlen.


Drei Fragen an…JOEL KELLER (B.Mus. Instrumentalausbildung, Cembalo, 7. Semester)

Ist die Form oder der Ton der Grund, warum du dich entschieden hast, dein Instrument zu spielen?
Tatsächlich war es beides, der farbige und obertonreiche Klang des Instruments und das ästhetische Aussehen. Durch Deckel-Bemalung, Dekor und aufwendige Holzarbeiten wird das Cembalo selbst zu einem Kunstwerk. Faszinierend, finde ich!
 

Wann wusstest du, dass du Teil der Folkwang SINFONIETTA sein möchtest? Was ist an solch einem Ensemble besonders?

Während meines ersten Folkwang Semesters war ich bei einem sehr schönen Konzert von Folkwang SINFONIETTA. Es war allerdings kein barockes Programm und ich dachte nicht, dass es hier eine Verwendung für einen Cembalisten gibt. Da habe ich mich zum Glück geirrt! Besonders an Sinfonietta ist, dass es keine feste Besetzung und keine*n feste*n Dirigent*in gibt. Die ersten Probentage sind sehr interessant, da ein neuer Ensembleklang gefunden werden muss, der von Projekt zu Projekt stark variieren kann.

Was bedeutete für dich die Zusammenarbeit mit dem Gastdirigenten Maurice Steger?
Für mich war es eine große Bereicherung, mit Maurice Steger am Dirigierpult zu spielen. Er hat eine sehr facettenreiche und lebendige Klangvorstellung der Musik und jede Menge Energie. Die hat sich auch auf uns übertragen! Wir haben die gesamte Musik zügig gelesen und uns dann die Details angeschaut. Für das Barock-Projekt mit Vivaldi und Händel haben wir dabei viel über rhetorische Figuren und barocke Gestik in der Musik gesprochen.


Drei Fragen an…BELA BLUCHE (B.Mus. Instrumentalausbildung, Kontrabass, 5. Semester)

Ist die Form oder der Ton der Grund, warum du dich entschieden hast, dein Instrument zu spielen?
Erst habe ich E-Bass gespielt, doch der Klang des Kontrabasses hat mich sehr angesprochen, wegen seiner Wärme, der Akustik, des Körpers... Die Rolle des Kontrabasses im Orchester und das Spielen in einem Ensemble sind für mich die Hauptgründe des Bass-Spielens und des Musizierens im Allgemeinen.
 

Wie lief der Probenprozess bei SINFONIETTA ab?
Wir hatten drei Probentage mit Midori Seiler und haben da echt viel im Detail gemacht. Die Entdeckung dieser Musik (die manche im Orchester schon kannten, mehr oder weniger) und die Entdeckung barocker Besonderheiten, die Art zu spielen, zu phrasieren usw., war ein Teil der Vorbereitung. Dann ist Maurice Steger gekommen und hat das Orchester ein bisschen überrascht, weil er sich ein paar Sachen anders überlegt hat als Midori Seiler. Er hat mehr an der Energie vom Orchester gearbeitet.
 

Was ist an solch einem Ensemble besonders?
Es ist eine große Barock-Besetzung und wir spielen Barockmusik auf modernen Instrumenten, was Spaß macht. Es sind viele schöne Werke und wir hatten eine tolle Vorbereitung mit Midori Seiler und der Gastdirigent Maurice Steger hat auf jeden Fall viel Frische reingebracht.
Was ziemlich besonders ist, ist, dass ganz viele Instrumentalist*innen Bock haben, dabei zu sein und Spaß haben, Musik zusammen zu machen. Die Stimmung im Orchester ist richtig gut. Wir arbeiten und sind trotzdem entspannt. Ich bin sehr positiv überrascht.

Seid ihr neugierig geworden auf den Klang des Kammerorchesters? Dann könnt ihr euch hier drei Mitschnitte der Generalprobe anhören:

 

 

Weitere Eindrücke von der Probe findet ihr in der Galerie:

 

Weitere Eindrücke aus der Probe | Fotos: Ericka Manuel Villatoro Guzman
Weitere Eindrücke aus der Probe | Fotos: Ericka Manuel Villatoro Guzman
Weitere Eindrücke aus der Probe | Fotos: Ericka Manuel Villatoro Guzman
Weitere Eindrücke aus der Probe | Fotos: Ericka Manuel Villatoro Guzman
Weitere Eindrücke aus der Probe | Fotos: Ericka Manuel Villatoro Guzman
Weitere Eindrücke aus der Probe | Fotos: Ericka Manuel Villatoro Guzman

 

 

 

Ericka Manuel Villatoro Guzman & Annelie Schrötter / 03. Februar 2023