Folkwang
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Folkwang ist... Christel Boese
Folkwang hat viele Gesichter, von denen jedes einzelne dazu beiträgt, dass Folkwang ist, wie es ist. StudiScout Felix Waltz stellt euch Christel Boese vor - eine Frau, die wohl mehr Folkwängler*innen persönlich kennt als die meisten anderen hier tätigen Personen, denn man begegnet ihr nahezu täglich beim Gang in die Mensa am Campus Essen-Werden.
Foto: Felix Waltz
Wenn man nach den morgendlichen Kursen und Übeeinheiten mittags vom gewohnten Heißhunger heimgesucht wird, folgen nicht wenige Studierende dem Lockruf der Mensa, wo einen die Mitarbeiter*innen des Studierendenwerks Essen-Duisburg mit warmen und günstigen Speisen versorgen. Eine von ihnen ist Christel Boese - sie ist dort die Kassiererin. Niemand kommt umhin, sich irgendwann auf ein Gespräch mit ihr einzulassen, spätestens, wenn die Folkwang-Karte nicht mehr genug Budget aufweist, um das Mittagessen zu finanzieren. Wenn es dann so weit ist, stellt man fest, dass selten ein Name so wenig zutraf wie hier. Frau Boese ist nämlich alles andere als... halt "böse" - sie ist das freundliche Gesicht unserer Mensa - und so kommt es, dass dem ursprünglichen „Reicht nicht." nach und nach immer mehr längere Gespräche folgen können.
1990 fing sie beim Studierendenwerk an, damals im Café von Folkwang (hier ist heute das vom AStA organisierte Folkwang Café). Da die Mitarbeiter*innen damals noch durch die verschiedenen Mensen im Raum Duisburg-Essen rotierten, ging es nach zwei Jahren erst einmal weiter zur Mensa am Campus Klinikum. Nach einigen weiteren Wechseln erfolgte dann aber vor sechs Jahren das Wiedersehen mit Folkwang, wo Frau Boese seitdem tätig ist und auch bis zum Sommer 2020 bleiben wird; dann geht sie in Rente.
Auf die Frage, wie viel „Folkwang-Geist" ihr denn schon innewohne, antwortet sie schmunzelnd: „70%", die Mensa hier sei schon eine sehr besondere, „es ist sehr persönlich, weil es kleiner ist, aber die Studierenden sind auch besonders, die sind sehr freundlich. Wenn die Zeit da ist, dann unterhält man sich mal auch länger, zum Beispiel in den Semesterferien." Der enge Draht zu den Studierenden ist sowohl für Frau Boese als auch für die Studierenden sehr wichtig, gerade für die ganzen internationalen Studenten ist sie eine wichtige Konstante außerhalb des jeweiligen Studiengangs.
Dieses gute Verhältnis bringt so manche schöne Geschichte mit sich: Ende des letzten Semesters wurde sie sogar einmal von einem Jazz-Studenten zu einem Eis eingeladen, bevor er für ein Auslandsjahr nach Rom gezogen ist. Eigentlich mache sie das ja nicht, aber in der Situation habe das gepasst, „dann sind wir nach der Arbeit zum Eiscafé gegangen und haben zwei Stunden gequatscht." Manchmal kriegt sie auch von Absolvent*innen einen Blumenstrauß - Dinge, die zeigen, was Frau Boese für eine Bedeutung für unsere Hochschule hat.
Nun steht die vorlesungsfreie Zeit an - die langweilige Zeit für Frau Boese. Sie vermisse die Studierenden und das volle Haus schon sehr. (Also - ein Tipp vom Autor - wenn ihr mal dann in Werden seid, schaut ruhig in der Mensa vorbei – im Gegensatz zur vorlesungsfreien Zeit im Sommer hat sie im Winter geöffnet!)
Zu guter Letzt der Klassiker: „Frau Boese, Folkwang ist...?" „Folkwang ist eine große Familie! Jeder kommt mit jedem aus - alle sind nett und freundlich. Ja, so fühlt es sich an, wie eine große Familie."
Übrigens: Sie sagt „Reicht nicht..." mindestens 80 Mal am Tag.
Ein Beitrag im Rahmen des Projekts „Folkwang StudiScouts“.
Felix Waltz / 04. März 2019