Folkwang

Bald geht's los: Das Folkwang Shakespeare-Festival 2018

Dieses Jahr findet zum neunten Mal das internationale Folkwang Shakespeare-Festival statt und Studierende dürfen sich auf zehn Tage Theater, Party und Begegnungen mit anderen Studierenden aus unterschiedlichen Ecken der Welt freuen, das Publikum auf fünf verschiedene Inszenierungen des gleichen Stücks. Es ist nicht mehr lang, am 11.4. geht es los. Bis dahin führt StudiScout Amelie von Godin  Video-Interviews mit dem Regisseur der diesjährigen Folkwang Inszenierung, Achim Lenz, Studierenden und Ensemblemitgliedern der teilnehmenden Schulen und Prorektor und Mitbegründer Prof. Hanns-Dietrich Schmidt erzählt, was genau die Einzigartigkeit des Festivals ausmacht.

Studierende der Durban University of Technology | Screenshot: Amelie von Godin

Studierende der Durban University of Technology | Screenshot: Amelie von Godin

 

 

 

2001 von Prof. Hanns-Dietrich Schmidt und Regisseur Brian Michaels ins Leben gerufen, findet das Festival alle zwei Jahre auf dem Folkwang Campus Essen-Werden statt.

Die Idee kam den beiden an einem gemeinsamen Abend bei gutem Wein und wurde im Grunde aus einer Not geboren. Im Theater, wo Sprache im Vordergrund steht, ist eben diese oft eine Hemmschwelle für internationale Zusammenarbeit.
Das Prinzip des Festivals ist ein ganz einfaches: Jedes Jahr nehmen sich Schauspielschulen aus verschiedenen Ländern eines der Werke von Shakespeare vor. Im April kommen die internationalen Gruppen in Essen-Werden zusammen und zeigen zunächst ihre eigenen Inszenierungen öffentlich.
Ganz wichtig: Es ist kein Wettbewerb! Nur so arbeitet jede Gruppe autonom und ist doch an einem gemeinsamen Thema dran. Dann kommt das Herzstück. Alle Beteiligten erarbeiten in kürzester Zeit (zwei Tage) eine gemeinsame, trans-kulturelle internationale Produktion. „Der kurze zeitliche Rahmen ist dabei entscheidend. Bloß keine große Kunst“, lacht Prof. Hanns-Dietrich Schmidt.

 

Dieses Jahr dürfen wir Studierende aus Südafrika (Durban University of Technology), Finnland (Theatre Academy of the University of the Arts Helsinki) und Palästina (Drama Academy Ramallah) willkommen heißen.

Gespielt wird auf Arabisch, Englisch, Finnisch und natürlich Deutsch. Das deutsche Ensemble, bestehend aus Studierenden des dritten Jahrgangs Schauspiel, Physical Theatre und einem Regie-Studenten, hat Anfang März schon fleißig angefangen mit Achim Lenz, selbst Folkwang Alumnus, zu proben.
Achim Lenz unterrichtet im Studiengang Regie, ist aber auch Intendant der Gandersheimer Domfestspiele und inszeniert selbst als freier Regisseur. Ich habe mich mit ihm auf ein Skype-Interview verabredet, um zu erfahren, ob ihn die Aufgabe dieser Inszenierung trotz all seiner Erfahrung doch ein bisschen herausfordert.

 

> Direkt zum Video-Interview mit Achim Lenz

 

Soviel sei vorweggenommen, das diesjährige Stück hat es in sich.

Interessant ist, dass das Thema durch die derzeitige #metoo-Debatte einen aktuellen Bezug bekommt. Damit konnte man zwar vor zwei Jahren, als das Stück für das Festival ausgewählt wurde, nicht rechnen. „Die Zähmung der Widerspenstigen“, im Original „The taming of the shrew“, ist trotz der, naja, nennen wir es aus frauenrechtlicher Sicht, doch etwas heiklen Inhalte, das meistgespielte Stück Shakespeares. „Ein vielseitiges, auch verstörendes Stück“, beschreibt es Prof. Hanns-Dietrich Schmidt und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Denn hinter der eigentlichen Handlung des Stücks, liegen komplexe Vorgänge.

 

„Was für eine Rolle spielen wir eigentlich? Das Leben als Bühne.“

Auffallend ist, dass ein Großteil der Figuren im Stück unter falschen Identitäten spielt. Ein Verwechslungsspiel, bei dem Namen, Kleider und nicht zuletzt auch der Status wild gewechselt, vertauscht und behauptet werden, schwärmt Prof. Hanns-Dietrich Schmidt im Gespräch. Wir dürfen gespannt bleiben, wie Achim Lenz und das Ensemble diesen Stoff interpretieren und wie die Ensembles der anderen Schulen sich dem Thema nähern werden.

Abgesehen von den inhaltlichen Aspekten, ist natürlich auch das Soziale ein nicht zu unterschätzender Faktor. Als 2016 das Festival, damals übrigens mit dem Stück „Viel Lärm um nichts“, stattfand, war ich grade in der ersten Woche meines Studiums und ich erinnere mich, dass nach jeder Aufführung in der Meierei auf dem Campus Essen-Werden gefeiert wurde. Plötzlich tanzten alle einen traditionellen Tanz aus einer der Inszenierungen, die SpielerInnen lernten ihren Text auf einer anderen Sprache und ich erinnere mich an ein, zwei Liebeleien, die an dieser Stelle bitte nur als Beweis für die Lust an internationalem Austausch gelesen werden sollten.


Vier Wochen noch bis zur Premiere des Folkwang Ensembles am 11. April, die als Startschuss für das Festival gilt. Wenn ihr Studierende und Ensemblemitglieder der teilnehmenden Schulen schon vor dem Shakespeare-Festival kennenlernen wollt, dann schaut in den nächsten Wochen immer wieder bei den Folkwang StudiScouts vorbei. Ich werde weitere Skype-Interviews führen und euch spannende Probeneinblicke aus den anderen Schulen zeigen.

 

Interview mit Folkwang-Studierenden | Update vom 21.03.2018

Diese Woche habe ich mit den Folkwang Studierenden ein Video-Interview geführt, um für euch herauszufinden, wie sie sich für das Heimspiel vorbereiten.
 
Auf dem Folkwang Campus Essen-Werden ist endlich der Frühling ausgebrochen. Doch während andere noch gemütlich die 'Semesterferien' ausklingen lassen, sind hier einige FolkwänglerInnen schon wieder fleißig.
 
Kurz nach ihrer Probe rede ich mit Remo Philipp, Alicja Rosinski, Klara Eham, Ansgar Sauren, Johannes Hoff und Philipp Steinheuser und bin live bei der Feierabend-Mate dabei. Gemütlich sitzen die sechs in der Sonne vor der Neuen Aula, wo am 11.4.2018 ihre Premiere stattfinden wird.
 
Das zwölfköpfige, interdisziplinäre Ensemble besteht aus Schauspiel-, Physical Theatre- und Regie- Studierenden. Seit Anfang März arbeiten sie gemeinsam mit Regisseur Achim Lenz an der Inszenierung von Shakespeares „Die Zähmung der Widerspenstigen“.
 
Doch seht selbst was die sechs aus ihrem Probenalltag und der Arbeit mit dem Stück zu erzählen haben.

 

Interview mit Studierenden aus Helsinki | Update vom 10.04.2018

Diese Woche habe ich mit zwei Studierenden der Theatre Academy of the University of the Arts Helsinki Kontakt gehabt.

Nicht an irgendeinem Tag, sondern tatsächlich an dem Tag ihrer Premiere auf heimischem Boden.
Die Vorbereitungen in Finnland laufen auf Hochtouren. Wenn ihr erfahren wollt, wie Hilma Kotkaniemi, Anssi Niemi und das restliche Ensemble gemeinsam mit ihrem Regisseur Jukka Ruotsalainen „Die Zähmung der Widerspenstigen“ angegangen sind, schaut euch das Video an.

 

Interview mit Studierenden aus Durban | Update vom 17.04.2018

Ich habe mit den Studierenden der Durban University of Technology ein Interview einen Tag nach der Aufführung am Campus Essen-Werden geführt.

 


> Alle Infos zum Folkwang Shakespeare-Festival

 

Ein Beitrag im Rahmen des Projekts „Folkwang StudiScouts“.

 

Amelie von Godin / 10. April 2018