Prof. Stefan Lausch

_Kommunikationsdesign | Grundlagen bildnerischer Gestaltung
_Fachbereich: 4

_E-Mail: stefan.lausch@folkwang-uni.de
_Tel.: +49 (0) 201_6505-1510 (dienstlich)
_Raum: 3.42
_Campus: Welterbe Zollverein | Quartier Nord

 

Kurzlebenslauf

Stefan Lausch, geboren 1966, studierte von 1987-1995 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Alfonso Hüppi (ab 1992 Meisterschüler). Von 1992-1994 war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Studienreisen führten in durch die Türkei (1989), Ägypten (1991), Syrien (1993), Polen (1994), Armenien (1998) und nach New York (1997). Nach dem Studium folgen zahlreiche Ausstellungen und diverse Stipendien. Seit 2006 ist er Professor für Grundlagen bildnerischer Gestaltung (zunächst an der Universität Duisburg-Essen, seit 2008 an der Folkwang Universität der Künste). Seine Werke finden sich unter anderem in den Sammlungen des Museum-Kunst-Palast (Düsseldorf), der Deutschen Bank (Frankfurt/Main), der Heinrich-Heine-Universität (Düsseldorf) und dem Forum für Neue Kunst/Museum im Busch (Etaneno/Namibia).


Fachverständnis

Grundlagen bildnerischer Gestaltung - zum Lehrverständnis

Die Beziehung zwischen dem Dargestellten (dem Motiv) und der Darstellung (dem Bild) ist so mannigfaltig und auf den Einzelfall ausgelegt, dass es für ein Studium der Gestaltung wesentlich ist, nach den Grundstrukturen zu forschen, die diese beiden Sphären "im Innersten zusammenhalten". Vom subjektiven Erleben zu den objektiven Bedingungen der Wahrnehmung, vom Ausdruck des Gestalters zum Eindruck des Betrachters und von einer Imagination aus dem Inneren zu einem Blick von außen auf die eigenen Bilder erstrecken sich die Pole, zwischen denen sich Orientierung möglich machen lässt durch ein intensives Studium der Grundlagen bildnerischer Gestaltung. Bewusstes gestalterisches Handeln ohne gleichzeitige "Verkopfung" ist ein wesentliches Ziel dieser Grundlehre.


Hierfür ist ein ausgewogenes Verhältnis von handwerklichen Übungen und  freiem Umgang mit den daraus gewonnenen Fertigkeiten das Mittel, die Beziehung zwischen Dargestelltem und Darstellung erfahrbar zu machen. In einer Kultur, die die wissenschaftliche Erkenntnis in den Mittelpunkt stellt, ist es eine eigene Herausforderung, die Dimension der Erfahrung bewusster werden zu lassen. Bilder nämlich entfalten vornehmlich in ihrer Erfahrbarkeit Wirkung, während Zeichen in ihrer Erkennbarkeit lesbar werden. Dies beginnt mit der Wahrnehmung, die eine Wahrnehmung der Welt ist und die im Sehen von Bildern keine andere ist. Grundlagen bildnerischer Gestaltung fußen auf jenen Umweltwahrnehmungen, die jeder Mensch mit den anderen teilt, die also „normal“ sind im eigentlichen Sinne. Beginnen wir mit den gemeinsamen Wurzeln, werden die sich daraus entwickelnden Verzweigungen leicht verständlich.


Vertieft wird die Diskussion dort, wo Lesbarkeit und Wirkung, Zeichen und Bild nur in ihrem Zusammenwirken ihr Ganzes finden. Letztlich setzt hier auch der Begriff der Ganzheitlichkeit an, da es ineinander verwobene Dimensionen sind, die der Gestaltung ebenso wesentlich sind wie dem Menschen, der sie schafft. Die jeweilige individuelle Besonderheit des Einzelnen hat ein Überindividuelles, ein Gemeinsames zur Bedingung. Damit erkennen wir sowohl einen Individualismus, der die gemeinsamen Wurzeln ignoriert, als unproduktiv, wie wir auch dem Gegenteil, der Gefahr eines Kollektivismus begegnen, der sich in einer bloßen Darstellung von gestalterischen Regeln erschöpft, ohne die Verzweigungen als ihr eigentliches Ziel anzuerkennen. 

 

Stefan Lausch: „Nachdenken über Grundlagen des Gestaltens - gesammelte Vorträge“

Kaum ein Begriff wird heute so vielseitig interpretiert wie jener der Kreativität. In seiner Konturlosigkeit ähnelt er seit geraumer Zeit dem Begriff der Kunst. Daraus entsteht für all jene, die sich praktisch mit Gestaltung und Kunst befassen wollen, die besondere Herausforderung, solcherlei Begriffe für ein gestalterisches Handeln zu konkretisieren.


In der vorliegenden Sammlung von sieben Vorträgen wird der Versuch unternommen, für die individuelle gestalterische Praxis Zusammenhänge darzustellen, die einem Nachdenken über Grundlagen des Gestaltens entspringen. Dabei wird in bildreicher Sprache das Verhältnis allgemeiner gesellschaftlich-kultureller Erscheinungen und konkreter gestalterischer Arbeit als ein Ineinanderwirken dargestellt, das auch auf andere kulturelle Felder übertragbar ist. Aus diesem Grunde werden keine „klassischen“ Themen der Gestaltungslehre angesprochen, wie etwa die Figur-Grund-Problematik oder Grundgedanken zur Farbharmonik, es werden vielmehr allgemeine, vorgelagerte Fragen umkreist, die sich unter anderem mit dem Begriff der Kreativität, der Motivation, der Präzision oder mit dem Verhältnis von Maß und Angemessenheit befassen.

Die in diesem Buch gesammelten Vorträge von Stefan Lausch - Professor für Gestaltungsgrundlagen an der Folkwang Universität der Künste in Essen - richten sich an Studierende künstlerisch-gestalterischer und kunstpädagogischer Fächer sowie an deren Lehrende. Sie richten sich darüber hinaus an eine Leserschaft, die an allgemeinen und grundlegenden Themen zu Kunst und Gestaltung interessiert sind.

 



120 Seiten mit 12 s/w Zeichnungen des Autors
Edition schwarzbach 978-3-9814726-6-0 Foto: Jonas Schlütter | René Omenzetter