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Warum ziehen junge Menschen zum Studium ins Ausland oder nach Deutschland?

Ergebnisse der DAAD-Befragung mit Folkwang-Beteiligung liegen vor

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat im Rahmen seiner Studie „Benchmark Internationale Hochschule“ (BintHo) deutschlandweit inländische und internationale Studierende zu den Themen Auslandsmobilität und internationales Studium in Deutschland befragt.
Insgesamt haben knapp 10 Prozent der in Deutschland eingeschriebenen Studierenden an der Befragung teilgenommen. Bei den Folkwang Studierenden lag die Beteiligung bei 7 Prozent. 

Allen Studierenden, die an der Befragung teilgenommen haben, möchten wir für ihr Engagement und ihren Beitrag zur Gestaltung der Internationalisierung an Folkwang herzlich danken.

 

Zu den zentralen Themen der Befragung im Wintersemester 2023|24 zählten die Auslandsmobilität inländischer Studierender und das Studium internationaler Studierende in Deutschland. Weitere Schlaglichter wie virtuelle und hybride Auslandserfahrungen sowie Wahrnehmungen und Erwartungen internationaler Studierender an das Studium und den Alltag in Deutschland rundeten das Themenspektrum ab.
Zentrales Ziel des BintHo-Projektes ist eine datengestützte und zugleich praxisorientierte Unterstützung der Hochschulinternationalisierung. Der Folkwang Universität der Künste steht ein zusammenfassender Bericht der Rückmeldungen von 70 inländischen und 40 internationalen Folkwang Studierenden inklusive Vergleichsdaten mit anderen Kunst- und Musikhochschulen zur Weiterentwicklung der internen Hochschulinternationalisierung zur Verfügung.


Zentrale Aussagen der inländischen Folkwang Studierenden:

  • 1/3 der inländischen Studierenden, die an der Umfrage teilgenommen haben, absolviert(e) einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt.
     
  • Mehr als 2/3 der studienbezogenen Auslandserfahrungen wurden in West-, Nord- und Südeuropa (ohne DE) gesammelt.
     
  • Probleme mit dem studienbezogenen Auslandsaufenthalt traten vor allem bei der Wohnungssuche, durch Beeinträchtigungen aufgrund der Corona-Pandemie und durch Einsamkeit und Kontaktschwierigkeiten auf.
     
  • Ein Auslandsaufenthalt war 11 von 18 Studierenden zufolge „nicht vorgegeben und wurde durch die Studiengangsstruktur oder Anrechnungspraxis nicht speziell unterstützt“. 7 von 18 Studierenden gaben an, dass es nicht vorgegeben war, aber unterstützt wurde“.
     
  • Gründe für einen Auslandsaufenthalt liegen vor allem in der Persönlichkeitsentwicklung (63 %), aber auch in der Verbesserung von Sprachkenntnissen (37 %).
     
  • Ein rein „virtueller Auslandsaufenthalt“ ist sowohl für 22 inländische Studierende, die bereits (mind.) einen Auslandsaufenthalt realisiert haben, als auch für nicht-mobile inländische Studierende (eher) keine attraktive Alternative zu dem physischen Auslandsaufenthalt. Auch eine Kombination aus Präsenz und Online-Phasen ist aus Sicht der Studierenden eher keine Option.

 

Zentrale Aussagen der internationalen Studierenden an Folkwang:

  • Zu den Finanzierungsquellen des Studiums in Deutschland zählen vor allem Nebenjobs (55 %), die Unterstützung durch Eltern/Verwandte (53 %) und eigene Ersparnisse (40 %).
     
  • Für 71 % der internationalen Studierenden war Deutschland und für 72 % der internationalen Studierenden Folkwang die erste Wahl.
     
  • Die Entscheidung für die Hochschule trafen 29 internationale Studierende am häufigsten aufgrund folgender Aspekte: Inhalte (52 %), bestimmte Lehrende (48 %), Empfehlungen von anderen (31 %).
     
  • Neben Freund*innen/Bekannten (53 %) und Lehrenden im Heimatland (30 %) wurde vor allem die Website der Hochschule (63 %) als Informationsquelle über die aktuelle Hochschule genutzt.
     
  • Im Durchschnitt gaben internationale Studierende an Folkwang an, dass sie sich von ihrer Hochschule eher schlecht bei ihrer Karriereplanung nach dem Studium unterstützt fühlen (Mittelwert 2,65 auf einer 5er Likert Skala; insgesamt 23 Rückmeldungen).
     

Zentrale Aussagen beider Zielgruppen zu gemeinsamen Themen:

  • Die allgemeine Lebenszufriedenheit wird von 63 inländischen Studierenden durchschnittlich etwas besser bewertet als von 38 internationalen Studierenden: 7,11 zu 6,64 (Skala von 1 bis 10).
     
  • Diskriminierungen aufgrund einer Wahrnehmung als „fremd“ oder „nicht weiß“ erfolgten während der letzten zwölf Monate vor dem Befragungszeitpunkt häufiger außerhalb des Hochschulkontextes als im Hochschulkontext.
     
  • Der Aussage „Ich fühle mich hier willkommen“ stimmten 33 Bildungsausländer*innen (eher) zu (MW 4,15 auf einer 5er Likert Skala).
     
  • Um Diskriminierung im Hochschulkontext vorzubeugen und Betroffene zu unterstützen, sehen die Studierenden vor allem folgende Maßnahmen als hilfreich an:
    •  Schulungen zur Sensibilisierung des Hochschulpersonals
    •  Förderung der Diversität bei der Personalauswahl und in Gremien

 

Die aus den Ergebnissen der Befragung gewonnenen Erkenntnisse wurden im Rektorat vorgestellt und fließen v.a. in die Praxis der Arbeitsbereiche International Office, Qualitätsentwicklung und Antidiskriminierung ein.

 

Pascale Ruhrmann, Qualitätsentwicklung und Nora Naujoks, Zentrale Studienberatung | International Office / 08. May 2025