„polarlys“ ist das norwegische Wort für Polarlicht. Bei dem Polarlicht handelt es sich um ein Phänomen, das im Altertum als Aktivität von Göttern oder Ahnen gedeutet wurde. In den gemäßigten Breiten sah man die nur selten auftretenden und dort vor allem rot leuchtenden Polarlichter als Vorboten von drohendem Unheil oder gar als Feuer der Hölle. Die nordischen Völker, bei denen das Leuchten vor allem in grünen Farbtönen erscheint, erkannten in den Polarlichtern den Tanz von Jungfrauen oder Wallküren.
Tatsächlich gibt es für das scheinbar unerklärliche, übernatürlich wirkende Phänomen eine einfache physikalische Erklärung. Die Sonne sendet ständig elektrisch geladene Teilchen aus. Dies bezeichnet man als Sonnenwind (solvind). Bei starken Sonneneruptionen, auch Sonnensturm (solstorm) genannt, ist die Anzahl der Teilchen besonders hoch. Treffen die Teilchen, aufgrund des Magnetfeldes der Erde vor allem in den Polregionen, auf Sauerstoff- und Stickstoffatome in der Magnetosphäre, werden diese ionisiert. Bei der neutralisierenden Vereinigung der Teilchen, der Rekombination, wird Licht ausgesendet - das Polarlicht.
Das Stück „polarlys“ ist nicht etwa als Programmmusik gedacht; vielmehr ist der Titel eine freie Assoziation, inspiriert von dem Gegensatz von einem komplex wirkendem Phänomen mit einem einfach zu erfassenden Erscheinungsbild und einer ebenso einfachen, physikalischen Erklärung. „polarlys“ basiert auf einigen wenigen Ideen und Motiven, die im Verlauf des Stückes zu komplexen Gebilden heranwachsen, ohne dabei ihre Grundidee zu verlieren. Jan Kohl
Folkwang SYMPHONY, das Sinfonieorchester der Folkwang Universität der Künste, besteht aus Studierenden aller Instrumentalklassen. Angehende Berufsmusikerinnen erarbeiten hier Werke aller Stilepochen. Das Orchester besteht seit Gründung der Folkwangschule 1927.