Folkwang bei NOW!

Am 24. Oktober 2015 spielte das Ensemble Folkwang Modern der Philharmonie Essen verschiedene Kompositionen

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Gestaltung: Philharmonie Essen
Im Rahmen der Reihe Folkwang bei „Now!“ spielte das Ensemble Folkwang Modern verschiedene Kompositionen, die eigens auf einzigartigen Klang-Raum zugeschnitten wurden. Veranstalterin ist die Folkwang Universität der Künste, gefördert von der Kunststiftung NRW.
Die neuen Werke von Thomas Neuhaus und Lukas Tobiassen sind Auftragswerke der Philharmonie Essen, gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.
Programmübersicht

Thomas Neuhaus: „Tubes“ (2015) UA
- für Ensemble und Elektronik -
Der Oberhausener Gasometer ist mit seinen überkathedralenhaften Dimensionen nicht nur architektonisch, sondern auch akustisch ein beeindruckender Ort.
Die lange Nachhallzeit, die relativ spät einsetzenden Echos der Erstschallre-flexionen, Brennpunktbildungen auf Grund der fast runden Außenwände oder die deutlichen Raumresonanzen sind nur einige der Phänomene, die man hier wahrnehmen kann und die man immer mit berücksichtigen muss, wenn man für eine Aufführung im Gasometer komponiert. Akustische Messungen dieses Raumes liefern hier nicht nur genaue Daten zu diesen Phänomenen, sondern sind gleichzeitig Ausgangspunkt der Disposition der musikalischen Parameter wie Harmonik, Rhythmus oder Raumverteilung.

Jonty Harrison: „Klang“ (1982)
- fixed media -
Der Titel „Klang“ beschreibt onomatopoetisch die Art der Klänge, die als Ausgangsmaterial für dieses Stück dienten: metallisch scharf beginnend und mit interessanten, harmonisch reichen Resonanzen ausklingend. Die Arbeit an diesem Stück begann mit der Entdeckung von Aufnahmen töpferner Auflaufformen, die angeschlagen und gerieben wurden. Später kamen noch „konkrete“ Klänge wie Kuhglocken, Metallstangen und Aluminiumteile sowie elektronisch generierte Klänge analogen und digitalen Ursprungs hinzu.

Denis Smalley: „Base Metals“ (2000)

- fixed media -
Der Titel bezieht sich auf das Ausgangsmaterial dieses Stücks und soll auch auf den kreativen Prozess des Umwandelns von rohem Material zu höheren musikalischen Ausdrucksebenen hinweisen. Das Ausgangsmaterial entstand durch Klangskulpturen des Künstlers Derek Shiel, die aus gesammelten Metallobjekten bestehen. Es wurden vor allem die Objekte ausgewählt, die Resonanzen mit einem besonders vielfältigen Spektrum haben. Manche hatten intervallische und tonale Eigenschaften, andere waren unharmonisch oder geräuschhaft und wieder andere klangen eher synthetisch als metallisch. Die vorherrschenden metallenen Klänge werden anderen Klangtypen aus anderen Stücken des Komponisten gegenübergestellt.

Lukas Tobiassen: „hier“ (2015) UA

- für Ensemble und Elektronik -
Hier begegnen sich zwei unterschiedliche Spektren. Die Obertonreihe, die die mitklingenden Bestandteile nahezu jedes instrumental oder vokal erzeugten musikalischen Tons beschreibt. Ein Ton besteht fast nie nur aus einem Ton, sondern aus einem Tongemisch. Der tiefste Teilton wird Grundton genannt und bestimmt in den meisten Fällen die wahrgenommene Tonhöhe, während die übrigen Teiltöne, die Obertöne, die Klangfarbe beeinflussen. Diesem harmonischem Spektrum werden unharmonische Spektren, wie sie zum Beispiel in Metall und in den Raumresonanzen (Frequenzen, die ein bestimmter Raum verstärkt) des Gasometers Oberhausen auftauchen, gegenübergestellt.

Beteiligte
Ensemble folkwang modern
Klarinette: HyunJung Kim, Vitali Nekhoroshev
Trompete: Lionel Jaquerod, Erzsébet Mausz
Posaune: Judith Duscha, David Gatys
Tuba: Maximilian Grimm, Termath Jan
Schlagzeug: EuJin Kim, SongYi Kim
Klangregie: Thomas Neuhaus, Lukas Tobiassen
Spatialisierung von „Klang“ und „Base Metals“: Lukas Tobiassen
weitere Informationen finden Sie unter: www.folkwang-uni.de/folkwang-bei-now

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